Du weißt nicht immer, was ich fühle.
Gestern nacht, in der warmen Frühlungsluft, während
ich eine blitzende Tirade gegen jemand losließ, der mich
nicht interessiert,
war es Liebe für dich, die mich
entflammte,
und ist das nicht seltsam? denn in Räumen voller
Fremder winden sich meine zartesten Gefühle
und tragen
die Früchte des Geschreis. Streck die Hand aus,
ist da nicht
ein Aschenbecher, ganz plötzlich? da neben
dem Bett? Und jemand, den du liebst, betritt den Raum
und sagt, hättest du
die Eier heute nicht lieber mal
etwas anders?
Und wenn sie dann ankommen, sind es
ganz normale Rühreier, und das warme Wetter
hält an.
Ein zauberhaftes Gedicht, nicht wahr? Frank O´Hara schrieb seine Gedichte oft während der Mittagspause. Er galt als sehr unorganisiert. Berühmt wurden u.a. seine „Lunch Poems“. Sein Verleger musste schon mal von San Francisco nach New York reisen, um seine Gedichte in diversen Eierkartons und Taschen zu suchen.
The best collection of poetry written after World War II that I am aware of, „Lunch Poems“ brings together the high culture and low culture. O’Hara was known for hanging out with the ’50s elite of celebrity and progresive painters, musicians, and actors. Yet he also had an affinity for walking the streets of New York alone at lunchtime or evening, befriending vagrants, observing day to day work and the diversity of metropolitan life. His poems are witty, profound, insightful, original, inspiring, and always unsettling the reader with his unusual observations about life. O’Hara is incredibly literate and knows his poetic heritage, but through „Lunch Poems“ he remains intenseley aware of his present and the importance of what goes on around him. Between musings on Charles Baudelaire, Billie Holiday, Arthur Rimbaud, and Miles Davis, one gets the sense of a rootless, absorbing man in love with New York City, art, poetry, daily life, and transcendent experience. (Ken Bridgham about „Lunch Poems“)