Truman hatte Pech: ein Crash. Blaulicht. Schrille Töne. Eine Dysbalance mal wieder … Schnell ein Stoßgebet gen Himmel geschickt und dann: Spuren sichern, Scherben sammeln. Überdruß und Zorn überkamen Truman bisweilen, dann las er Existentialistisches und hörte tagelang nur düstere Musik. Doch nach dieser Schrecksekunde suchte er ein Lied mit einer sanften Gegenenergie. Aus seiner Erinnerung tauchte eine in schwungvollem Rhythmus gekleidet Verszeile auf: Drove my chevy to the levee, but the levee was dry. Eine im Uptempo-Beat erzählte Geschichte vom Tag, an dem die Musik starb. Damals in den Achtzigern hatte er das Lied oft im Radio gehört, wenn er mit seinem Käfer über Land fuhr und kleine Fluchten suchte – er fand es allerdings bedenklich, dass die apokalyptische Schwermut dieses Sängers ihn dermassen ansprach. War er selbst todessüchtig, gar todesgetrieben? Gab es den Todestrieb denn überhaupt? Den Song betreffend wollte Truman aber die Wahrheit wissen. Und die Songfakten belegen, dass auch ein amerikanischer Zeitungsjunge nicht seinen besten Tag erwischte an jenem Februarmorgen im Jahre 1959, als er die Nachricht auf der Treppenstufe las: „Buddy Holly, Ritchie Valens and The Big Bopper – killed in a plane crash after a concert!“ Wen wunderts, wenn dann dem genialen Wurf, aus dem Moment heraus den grossen Hit zu landen, oft die Tragödie folgt, dass man mit dem Ruhm nicht fertig wird oder bestenfalls als Crooner eigene Lieder bis ans Ende seiner Tage singt. Truman zumindest wunderte das nicht.