Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

You are currently browsing the blog archives for the tag ‘Talking Heads’.

Archives: Talking Heads

 
 
Sicher wird niemand widersprechen, wenn ich sage, dass die Talking Heads eine der prägenden Bands der 1970er/80er Jahre gewesen sind. Noch heute haben ihre Platten kaum Staub angesetzt. Da sollte man annehmen, dass die Autobiographie eines ihrer Mitglieder eine interessante Lektüre sein müsste. Aber dieses Buch hinterlässt einen schalen Nachgeschmack.

Gut geschrieben ist das Buch. Entweder, Chris Frantz kann es tatsächlich, oder es war ein guter Editor am Werk. Wir erfahren allerlei aus Frantz‘ Jugend — das in Autobiographien Übliche. Schon dabei erweckt Frantz den latenten Eindruck, ein Dampfplauderer zu sein, aber darüber kann man zunächst noch hinwegsehen. Liest man, was er mit 15 bereits alles getan haben will, kann man das schmunzelnd glauben oder nicht. Liest man, wie er später zur Rhode Island School of Design (RISD) empfohlen wurde, könnte man meinen, hier sei der Welt ein neuer Warhol erschienen. Gut, dieses Institut gilt als Harvard des Kunststudiums. Was genau er dort gemacht hat, bleibt aber im Dunkeln. Statt dessen erfährt man alles über die Einrichtung seiner Studentenbude, wird mit den Namen von Kommilitonen zugenagelt und darf allerlei Histörchen über sich ergehen lassen, die wohl jedem vertraut sein dürften, der selbst mal eine Uni von innen gesehen hat. Und auch hier gilt wieder: Was man glauben möchte oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen. Immerhin lernt er Tina Weymouth kennen, und das ist eine bis heute andauernde Lovestory.

Das New York der 1970er Jahre, in dem die beiden dann landen, war ein hartes Pflaster, jedenfalls in den Gegenden, die für noch ziemlich mittellose Artschool-Absolventen in Frage kamen. In diesen Schilderungen ist das Buch wirklich interessant. In Hell’s Kitchen oder in Bowerynähe konnte man für 150 Dollar im Monat eine Fabriketage mieten. Die hatte üblicherweise weder Dusche noch Küche, dafür musste man sie mit Kakerlaken und anderen unwillkommenen Mitbewohnern teilen. Und am Abend stellte sich die Straße als belebter Straßenstrich heraus und die Zuhälter grüßten sich von einer Straßenseite zur anderen. Es dauerte eine Weile, bis sowohl sie als auch die Frauen begriffen hatten, dass Tina keine neue Konkurrenz war, sondern dort wohnte.

Dafür aber — und dafür beneide ich die beiden schon ein bisschen — waren dann das CBGB’s, Max’s Kansas City und Warhols Factory um die Ecke, Debbie Harry, Chris Stein und die Ramones wohnten in der Nachbarschaft, man konnte beim Krämer William S. Burroughs, Lou Reed, Patti Smith oder John Giorno über den Weg laufen. Wer New York auch nur ein bisschen kennt, weiß, wie diese Stadt jeden, der sich dort aufhält, unter Strom setzt. Alle diese Leute lernten sich schnell untereinander kennen und halfen sich mit Duschgelegenheiten und bei anderen Problemen aus. Geld hatten sie alle nicht viel, aber unglaubliche Mengen an Phantasie und Improvisationsvermögen. Das führte fast zwangsläufig dazu, dass neue Bands, Auftrittsmöglichkeiten, kleine Labels, einfache Studios und alle möglichen künstlerischen Projekte entstanden, wie sie nur hier entstehen konnten. Manche Leute, wie etwa Lou Reed, wurden dabei auch ziemlich tricky. Auch Patti Smith oder Mitglieder der Ramones kommen bei Frantz nicht besonders gut weg. In diesem Chaos jedenfalls hoben Chris, Tina und der inzwischen mit ihnen zusammenlebende David Byrne die Talking Heads aus der Taufe; lange Zeit als Trio, später gesellte sich ihnen Jerry Harrison von den Modern Lovers hinzu.

Dass sich Chris stets als quietschmunteres Rehlein darstellt, das unbeschwert durch die Welt hüpft, mag in Ordnung sein. Vielleicht ist er das ja wirklich. Dass er zwischendurch ein Koksproblem entwickelt, wird immerhin nicht verschwiegen. Zunehmend ärgerlich wird aber seine Masche, sich selbst und Tina als Unschuldsengel zu stilisieren, die immer alles richtig machen und die Verantwortung tragen, während alle anderen Beteiligten ständige Störfaktoren sind oder — wie Jerry Harrison — überhaupt nur am Rande vorkommen. Statt dessen hat Frantz die Namedropping-Krankheit. Und dabei geht es nicht um die an der Karriere der Band Beteiligten, sondern jeder Kneipenwirt, jeder Tourbusfahrer und jedes Zimmermädchen in jedem Hotel werden genannt. Bei der Hochzeit von Tina und Chris wird uns buchstäblich jeder Verwandte, jeder Freund und jeder sonstwie Beteiligte vorgestellt (und es sind große Familien!). Das Buch entwickelt sich von Kapitel zu Kapitel mehr zu einer nichtendenwollenden Aufzählung von Tourneestationen, Studiosessions und Partys, und was es dort zu essen gab. Typisch auch ein Kapitel, das in den Compass Point Studios auf den Bahamas spielt. Es trägt die Überschrift „James Brown“. An dessen Ende haben wir erfahren, dass er da war. Das ist alles.

Das zieht sich durch das Buch. Auf der einen Seite wird man mit banalen Details erschlagen, auf der anderen Seite werden ganze Jahre in der Karriere der Talking Heads auf einer halben Seite abgefeiert oder ganz übersprungen. Das Zustandekommen ihrer wichtigsten Alben (Fear of Music, Remain in Light, Speaking in Tongues) wird zu kurz abgehandelten Nebensachen.

Insbesondere hat sich Frantz auf David Byrne eingeschossen. Dem spricht er zwar sein Können nicht ab (das wäre lächerlich, das ist ihm klar), aber dessen Anteil am Erfolg und Auftreten der Band wird ständig heruntergespielt. An Byrnes Persönlichkeit lässt Frantz von der ersten bis zur letzten Seite kein gutes Haar. Mit Sicherheit hatte Byrne seine Macken. So hatte sich die Band etwa darauf geeinigt, alle Namen in alphabetischer Reihenfolge als Autoren der Songs auf der Platte zu nennen. Byrne hintertrieb das dadurch, dass er kurz vor Drucklegung des Covers die Credits in „David Byrne and Talking Heads“ ändern ließ. Das ist fraglos eine Frechheit, auch wenn sie finanziell niemanden benachteiligte. Die Beteiligung Brian Enos als Produzent und sein kreativer Input werden einerseits sehr positiv hervorgehoben (auch hier wäre alles andere lächerlich), gleichzeitig wird Eno aber dargestellt als jemand, der sich ständig in den Vordergrund zu stellen und im Bündnis mit David als Co-Komponist in die Credits zu schmuggeln versuchte. Unter gleichberechtigten Bandmitgliedern gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder, man klärt solche Unstimmigkeiten sofort an Ort und Stelle und macht klar, wo die rote Linie ist — oder man nimmt die Vorkommnisse hin, genießt das resultierende Bankkonto und hält den Mund. Sich aber 40 Jahre später hinzustellen und in einem Buch zu lamentieren, der Betreffende sei aber ein Arsch gewesen — das ist schlechter Stil.

Anderes Beispiel: Chris berichtet, wie Tina und er in irgendeinem Provinzkino Davids Film True Stories (an dem sie immerhin als Mitwirkende beteiligt waren) sahen. Er schreibt, wie angeblich die Zuschauer reihenweise gelangweilt den Saal verließen und am Ende er mit Tina allein im Kino saß. Auch hier gilt wieder: Man mag es glauben oder nicht. Aber man merkt die Absicht und ist verstimmt. In einem anderen Fall, den ich hier nicht ausführen will, wird David auf eine fast schon infame Weise ein unsägliches Verhalten dem Hotelpersonal gegenüber unterstellt und dann im Nachhinein gesagt, man wisse gar nicht, ob der Vorfall überhaupt von ihm ausgegangen sei oder von einem der Roadies. Und weil das noch nicht reicht, wird dem Leser an anderer Stelle zugetratscht, auf wie schäbige Weise sich David angeblich von seiner Frau getrennt habe. Selbst wenn es wirklich so gewesen sein sollte, wäre das eine Privatangelegenheit zwischen David und seiner Frau, und es steht Frantz nicht zu, sie in einem Buch in die Welt zu blasen.

Wie immer in solchen Fällen erfährt man mindestens so viel über den Kläger wie über den Beklagten.

Konsequenz: Schauen wir mal wieder, was David Byrne als Solokünstler gemacht hat, und vergleichen es mit dem, was man von Chris und Tina gehört hat. Da steht dann My Life in the Bush of Ghosts als eine der wichtigsten Platten der 1980er Jahre gegen den Tom Tom Club, der zwar zugegebenermaßen unterhaltsam ist, aber mehr wohl nicht. Klar, eine gute Band ist immer mehr als die Summe ihrer Mitglieder. Aber der Film Stop Making Sense zeigt noch immer unabweisbar, wer das Image der Talking Heads geprägt hat. Einem Menschen mit einigem Verstand — und das ist Chris Frantz — sollte es möglich sein, das zuzugeben.
 
 

Now this will always stick in memory. Once upon a time, in March 1982, the month of its release, ON LAND found its way to my little house in deep Bavaria, on a hillside, a quite desolate no-man’s land for a townie, but fitting well to the haunting atmospheres of the album. It has been a companion of awe and wonder ever since then, and I really installed this ambient speaker system in my living room. Though it was definitely a tiny, ugly and cheap third speaker, I loved that experience. Now we live in different times, and surround systems are no longer that expensive. Thus a quad or 5:1-mix would be easy going, and, for a record like ON LAND, a perfect option. But here we go, with the half-speed vinyl remaster that in fact sounds beautiful, opening up even more depths. At least that’s what I’m feeling, I’m surely not painstakingly comparing it with old pressings. And everybody who has the 2005 cd remaster can happily live forever with that one. Brian had worked on the album quite a while during his New York years, and I was living literally at the end of a world, in Bergeinöden (the name of the village, no pun intended), with great music (Jazz by Post had been my favourite dealer), hot love, drama, Neil Young in concert, weekend travels to Schwabing, my first Go-Betweens record, Cortazar books, my salad days of volleyball,  and no happy endings. But it was worth the trip, at least that‘s what I keep telling myself. Scary Monsters were all around, but somehow I  managed to remain in light. (m.e.)

 

 

 

 

I regard this music as environmental: to be experienced from the inside. Accordingly I considered releasing a quadrophonic version of it, an idea I abandoned upon realising that very few people (myself included) own quadrophonic systems.

However, I have for many years been using a three-way speaker system that is both simple to install and inexpensive, and which seems to work very well on any music with a broad stereo image. The effect is subtle but definite – it opens out the music and seems to enlarge the room acoustically.

In addition to a normal stereo hifi system all that is required is one extra loudspeaker and some speaker cable. The usage of this speaker in the three-way system is such that it will not be required to handle very low frequencies: therefore a small or „mini“ speaker will be adequate.

As shown in the diagram, the two terminals of the new speaker are connected to the two positive (red) speaker connectors on the amplifier. This speaker is located somewhere behind the listener – at the apex of a triangle whose base is formed by the original loudspeaker set-up. One of the unexpected benefits of this system is an increase in the usable listening area – almost any point in the room will yield good (although not necessarily „accurate“) stereo sound.

I arrived at this system by accident, and I don’t really know why it works. What seems to happen is that the third speaker reproduces any sound that is not common to both sides of the stereo – i.e., everything that is not located centrally in the stereo image – and I assume that this is because the common information is put out of phase with itself and cancels out.

More technically, the lower the impedance of the added speaker, the louder it will sound. If it is found to be too loud (although this rarely seems to happen), you can either insert a potentiometer (6-12 ohms, at least 10 watts) into the circuit, or move the speaker further away.

 

That what it‘s all about. No doubt it‘ll all end up in tears. Or sudden death, tears only for the leftovers. Death by chocolate, death by wrong time, wrong place. Or you‘ll see the golden light, but it‘s all endorphines, morphines, and the brain protecting you a last time before the curtain‘s falling. You won’t see anyone again really. There may be an afterglow, but it‘s a matter of seconds, though the tricky neurochemical game of passing away forever might suggest eternity. So many people are trapped by illusions of an afterlife. Come on, Laurie Anderson: The Tibetan Book Of The Dead. Really? But, then again, how long did it take for Sawyer, Kate, Juliet, and all the others on the island, to realize that they ARE dead? In other words, LOST. So, no doubt the six seasons of one of the best TV shows ever are a second version of the Tibetans‘ survival manual. We better start asking some essential questions now. What is life all about? NO! Why are you still worried? YES! Worried about what? YES! The sound of someone going away? YES! They are all going away all the time. It happens every moment. Marriage doesn’t work either (rare enough). Too many miserable safety nets. Safety is the big illusion. See what happened to Satie when he had been striving for recognition – the hell of dead music! So the real question is: when do you start living? Or to make it utterly simple (from my basic lessons as a life coach): when do you start this fabulous day? Because, being dead will be easy anyway for a very long time. You think this guy is some hardcore atheist! No, I do believe in angels, for example. Yes, you can see them everywhere, just open your eyes. They don‘t do a very good job most of the time, they drink too much, they prefer escapism, tropical island discotheques, and some real good fuckin‘. They are humans in the end. Heaven is the place where nothing really happens. So here we are, down to earth, and you listen to a piece of music titled „The sound of someone you love who’s going away, and it doesn‘t matter“.

 


Manafonistas | Impressum | Kontakt | Datenschutz