Was hört ihr auf langen Autofahrten? In meinem Auto befindet sich noch ein Kassettenabspielgerät, so dass CDs schonmal ausscheiden. Radio höre ich beim Autofahren fast nie, nicht einmal die Staumeldungen. Ich hatte zwei Klanghorizonte-Mix-Kassetten eingepackt, ohne die Beschriftungen vorher anzusehen, zwei Kassetten mit Übungen zum Toefl und eine Kassette, auf der nur „Jonathan Franzen“ stand. Die Übungen zum Toefl spielen fast alle im Universitätsmilieu und es geht um Probleme folgender Art: Eine Studentin, die sich bisher ihr Appartement mit einer anderen Studentin geteilt hat, wendet sich an einen Freund, und erzählt ihm, ihre Mitbewohnerin zöge aus, weil sie heiratet, und sie könne sich das Appartment allein nicht leisten. Der Freund oder Kumpel gibt dann ein paar Tipps und die Aufgabe besteht darin, das Problem und die Lösungsvorschläge zusammenzufassen und der Studentin einen Rat zu geben und diesen Rat zu begründen, das alles in ca. einer Minute Sprechzeit. Ich wechselte dann lieber auf Musik. Eigentlich habe ich nichts dagegen, beim Hören der Klanghorizonte ab und zu ein bisschen zu erschrecken, weil ich überlege, ob am Auto etwas nicht in Ordnung ist oder ob es doch aus den Lautsprechern kommt. Doch diesmal hatte ich vor allem ganz wunderbare Songs eingepackt. Leider ist die korrekte Beschriftung einer Kassettenhälfte bei meinem einzigen Festplattencrash verloren gegangen. Nach einigen Fragezeichen klingt deshalb die A-Seite aus mit „Lost Highway“ von Ran Blake, das Hans-Dieter besonders gefallen könnte. Gefolgt von „Made in the Dark“ by Robert Wyatt. Und „October 8“ by Midnight Choir. Das müsste eigentlich jedem gefallen, das dies liest. Auf der Jonathan Franzen-Kassette war auch keine konkretere Beschriftung. (Alles Ausnahmen. Normalerweise beschrifte ich ganz gut.) Ich hatte aber das Booklet zu Hause. Stories from „The Corrections“. Ich bin nicht die große Romanleserin, aber zuhören kann ich schon mal. The madness of an autumn prairie cold front coming through. No failure.