Manchmal braucht es wirklich nicht beyond mainstream zu sein: Tatort oder Supertramp sind oft wohltuender als Tarkowski oder Sylvian. Und was für Filme und Musik gilt, kann für Bücher nicht falsch sein. Die Autorin, von der ich in meinem Leben die meisten Seiten gelesen habe ist sicher J.K. Rowling. Über die Qualitäten der Harry Potter Serie gibt es keinen Zweifel. Ich habe bis 2018 gewartet, die Bücher zu lesen. Falls jemand meint, eine mega-erfolgreiche Buchreihe, die sich an Jugendliche richte und in der ein Zauberlehrling im Mittelpunkt steht, sei nichts für ihn oder sie, möchte ich aus Erfahrung raten, dies noch einmal zu überdenken oder einfach den ersten Band anzulesen – man kann sich den ja überall schnell mal ausleihen. Es besteht nur die Gefahr, dass die Wintermonate durch die 7 Bände auf einmal sehr kurzweilig und einige Gewissheiten über Jugendliteratur oder Zauberlehrlinge über Bord geschmissen werden.
Falls man aber sowieso eher im Krimi-Genre zu Hause ist, kann die dunkle Jahreszeit auch mit den Comoran Strike Romanen verkürzt werden. Diese ebenfalls aus sieben Bänden bestehende Serie wurde von J.K. Rowling unter dem Pseudonym Robert Galbraith veröffentlicht und ist in diesem Herbst abgeschlossen worden. Auch hier gilt wie bei einem Lieblingsalbum (oder den Potter Romanen): all killer, no filler. (Wobei ich einschränken muss, dass ich mich für die letzten beiden Bände auf die Urteile sehr vertrauenswürdiger Menschen meiner Umgebung verlasse). Nebenwirkung: Man könnte in einem Lesefluss kommen, wie man ihn zuletzt als Jugendlicher hatte und den man anders vielleicht vom Schauen von Fernsehserien kennt. Und der Zauberlehrling wartet danach ja immer noch geduldig auf die Lektüre (ich kann übrigens den Besuch des Harry Potter Studio in London empfehlen, aber das nur am Rande). Für Kurz-entschlossene: der erste Band der Serie ist Der Ruf des Kuckucks, kostengünstig kann man sich auch die englische Version The Cuckoo‘s Calling auf seinen EBook-Reader laden.