Womit kann man einem 8-jährigen vereinsamten und traumatisierten Mädchen die größte Freude machen? Welches Spielzeug würde dieses Kind so sehr begeistert, dass sie auflebt, lacht und getröstet wird? Dass sie wieder am Leben teilnimmt? Das Spielzeug müsste eine bisher ungeahnte Sensibilität gegenüber dem Kind aufbringen können, idealer sein als die beste Freundin und als verständnisvolle, liebende, geduldige Eltern zusammen. Das kann nur KI. „M3gan“ ist die Abkürzung für „Model 3 Generative Android“. M3gan ist 1,20 Meter groß, sophisticated gekleidet und ihre Aufgabe besteht darin, die kleine Cady vor körperlichem und psychischem Schaden zu bewahren. Das ist die Grundkonstellation in dem Film „M3gan“, der allerdings erst ab 16 Jahren freigegeben ist. Das klassische Genre des Kampfes Mensch gegen Maschine, wie wir es kennen aus Filmen wie „The Thing“ von Carpenter, „her“ von Spike Jonze und „It Follows“ von David Robert Mitchell, ist hier zeitgemäß umgesetzt. Eine Anfangsszene setzt eine Reminiszenz an Stanley Kubricks „Shining“ und damit zum Horror-Genre: Die Eltern sind mit ihrem Kind im Auto unterwegs zu einem abgelegenen Hotel in den Bergen, nur dass der Schnee bereits gefallen ist und dass nicht ein echter Junge Hunger hat, sondern ein kleines technisch gesteuertes Kunstfellwesen mal pinkeln muss. Wenn auch der Plot in seinem Gesamtbogen vorhersehbar ist, gibt es in der Freundschaft von Cady und M3gan überraschende, berührende und ergreifende Begegnungen. Es sind diese Szenen, die den Mainstream-Unterhaltungsfilm „M3gan“ zu einem besonderen Erlebnis machen.