Am Wochenende war ich in einem meiner ungewöhnlichsten Konzertbesuche. WILCO, mit dabei einer der weltbesten Gitarrenspieler. Ob es mit ihm zusammenhängt, weiss ich nicht, jedenfalls machte mich das ständige Austauschen der Gitarren sehr neugierig. Zuerst versuchte ich, den jeweiligen Gitarren einen Namen zu geben, Fender, E Gitarre … Dann ging ich vor zur Bühne, um den unterschiedlichen Sound besser heraushören zu können. Mehrmals schallten mir Misstöne entgegen, mir war nicht klar, ob diese mit eingebaut waren oder just happened. Auch die Rhythmen verführten mich zu dem Gedanken, dass es doch phänomenal sei, wenn die Band zu den Texten den allerbesten Sound rausloopten. Und dann hatte das Fragen ein Ende und das Staunen begann. Der Song begann sehr ruhig, fast zart – plötzlich ein donnernder Rockbeat für 2 Minuten auf 4 Gitarren, dann wieder dieser eingängige Blues. Mir wurde klar, dass hier eine Band am Sound arbeitet, dass Neues ausprobiert wird, dass um jeden Ton gerungen wird. Das alleine war die Show schon wert. Ich hätte gerne gewusst, wie viele Gitarren sie dabei hatten und wie genau der Soundcheck vorgenommen wurde. Zu Beginn des Konzertes hatte der Sänger gesagt, er könne sich in dieser Messehalle auch vorstellen, einen Vortrag über seine Musik zu halten. Auch das wäre sicher interessant gewesen.
Archives: Nels Cline
2016 1 Nov
Der Gitarrensoundcheck
Lajla Nizinski | Filed under: Blog | RSS 2.0 | TB | Tags: Jeff Tweedy, Nels Cline, Wilco | 5 Comments