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Um das ganze Drumherum (Regie, Schauspieler etc.) habe ich mich nicht gross gekümmert, und einfach nur den Pilotfolgentest gemacht. Ähnlich wie die Protagonistin habe ich mit acht, neun Jahren Schach gespielt, und dass Tranquilizer das Bewusstsein sanft erweitern können, unabhängig von der Angst lösenden Qualität, habe ich immerhin als Teenager mal selbst erlebt. Ein nicht ganz ungefährliches Zeug. Keine Frage, Beth Harmon hätte mich im Schach weggehauen. Das Wichtigste vorab: man muss kein Schachfuchs sein, um „The Queen‘s Gambit“ (Netflix) in vollen Zügen geniessen zu können, das Drama liegt anderswo.

 

Ich freue mich auf die restlichen sechs Episoden, und kann mir nicht vorstellen, dass die Sogkraft dieser siebenteiligen Romanverfilmung mit der Zeit nachlässt. Dabei ist der ganze Erzählduktus ruhig – wäre Francois Truffaut noch unter uns, ihm würde ich sowas als reifes, ruhiges Alterswerk zutrauen. Die Kamera leitet sich viele geduldige Einstellungen auf Gesichter und Interieurs, und der verwaschene Farbton der Bilder suggeriert eine alte Zeit.

 

Die letzten fünf Minuten der ersten Folge sind meisterhaft inszeniert, und sicher wurde in der Geschichte des Kinos und der Serien dieser Kunstgriff schon öfter eingesetzt, ich umschreibe es absichtlich vage: eine Musik aus einem anderen Raum wird benutzt, um eine parallel ablaufende Realität als Soundtrack zu begleiten. Die Story scheint sich vor dem Zuschauer zugleich trickreich und altmodisch zu entfalten – ich fiebere da gerne mit.

 


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