Mitten im nordamerikanischen Hinterland im Bundesstaat Michigan versucht John Shepherd 30 Jahre lang Ausserirdische zu kontaktieren. Er beginnt in den 60er Jahren von seinem Kinderzimmer aus, Signale ins All zu senden. Irgendwann ist auch das großelterliche Wohnzimmer zu klein, es muss ein Anbau für sein Hobby her: riesige Oszillatoren, Sendemasten, Kathodenstrahlröhren und was weiß ich noch alles kommen zum Einsatz. Die Bilder seiner Ausrüstung strahlen die eigentümliche Schönheit überholter Science Fiction aus. Um fremdes Leben herbeizulocken schickt er Musik in den Weltraum. „I sent music into space because it represents a universal language. I am talking about non-commercial music, Jazz, electronic music.“ Er spielt den Aliens unter anderem Kraftwerk, Tangerine Dream, Can, Harmonia, Fripp/Eno, Steve Reich und Keith Jarrett vor, auch Musik aus Afrika, östliche Musik, Gamelan. Seine Geschichte kann man, berührend, respektvoll und empathisch erzählt, in dem Kurzfilm „John Was Trying to Contact Aliens“ kennen lernen.
Vielleicht würde John heute die flauschig kosmische Musik von Kikagaku Moyo in den interstellaren Raum senden, vielleicht wären sie ihm zu kommerziell. Zwei Gitarren, Bass, Schlagzeug, Orgel und / oder eine Sitar bringen geometrische Muster (so der Bandname auf deutsch) zum Schweben, bis sie von einem Sternen- oder Klangnebel aufgelöst werden und sich neu formiert auf ihre Reise begeben. Die fünfköpfige Formation scheint mir eher an einem inner space, als an den Fernen der Galaxie interessiert zu sein, doch vielleicht war auch das ein Ziel von Mr Shepherds Suche.