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Archives: Jazzfest Berlin 2023

 

THE VERY VERY SAKINA ABDOU
of R e d D e s e r t O r c h e s t r a

 

 

 

Jazzfest 2023 Berlin had such a rich and wide variety of memorable
deep moments different for every visitor* …

 

©️FoBo_

2023 9 Nov

Jazzfest Berlin 2023 moments /1

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THE VERY VERY LOU ZON
aka Louise Boer
of C L A Y K I N

 

 

 

Jazzfest 2023 Berlin had such a rich and wide variety of memorable
deep moments different for every visitor*

 

©️FoBo_

 

 

Nachdem ich am 24.10. schon Brian Eno in der Philharmonie erleben durfte, verschlug es mich am 04.11. wieder nach Berlin, dieses Mal zu Mike Reed/Separatist Party, Bitchin Bajas und der Natural Information Society, die zusammen unter dem Motto Sonic Dreams: Chicago in dem Haus der Berliner Festspiele auftraten.

Mein ICE kam pünktlich um kurz vor sieben am Hauptbahnhof ein, so dass ich um 19:30 in einem sehr empfehlenswerten chinesischen Restaurant in der Nähe des Konzertorts eintraf, wo ich mich mit vier Freunden (von denen nur zwei den Konzertabend bis zum Ende mitmachten) verabredet hatte. Nach einem wirklich leckeren Essen sind wir über die Straße in das wunderschöne Theatergebäude (Nachkriegsmoderne) gegangen. Dort die erste Überraschung: das Konzert fand auf der Bühne statt. Das tun Konzerte natürlich immer, aber der gesamte Bühnenraum war für das Publikum geöffnet – also auch die Seiten- und Hinterbühne, wo normalerweise Kulissen stehen, Schauspieler*innen auf Einsätze warten, etc. Das Publikum stand also in diesem riesigen Raum, dort waren drei Bühnen aufgebaut, wo die Musiker auftraten. Die Formation um den Schlagzeuger Mike Reed spielte bereits, als wir den Bühnenraum betraten. Rauer, energetischer Jazz mit elektronischen Elementen und einem Spoken Word Artist – ein wirklich gutes Konzert.

Als die Band fertig war ging Mike Reed ein kleines Schlaginstrument spielend durch die Halle, wo in einer Ecke zwei Musiker der Natural Information Society (Joshua Abrams und Ari Brown, Bass und Saxophon) auf ihn warteten. Nach einem ca. 10 minütigen Jam – das ganze hatte atmosphärisch etwas von Straßenmusik, natürlich auf höchstem Niveau – ging es direkt im Anschluss auf der nächsten Bühne weiter. Bitchin Bajas spielten auf elektronischem Instrumentarium feinste sphärische Schleifen und Schnörkel, erinnerten mich an Mouse on Mars oder Tortoise oder Telectu – Musik für Klanghorizonte und mein Favorit des Abends. Ich fand die Musik sehr körperlich, tanzbar, zwei Freunde setzten sich aber an die Seite und ließen dort die Klänge auf sich wirken.

Nach dem Bitchin Bajas Set ging es gegenüber weiter, wo wieder drei Musiker 10 Minuten gemeinsam improvisierten, bis dann auf der dritten Bühne Natural Information Society begannen. Spiritual Jazz. Deep (Deep!) Trance. Sehr gut, aber wenn man sich nicht auf die Induktionen einlassen konnte, wirkte die Musik vielleicht etwas gleichförmig und monoton. Hypnotisch halt. Ein Teich im Sommer, Frösche quaken, Vögel zwitschern, Wasser plätschert, Laub wispert – an so einen Ort wurde ich hintransportiert. Ich stand ziemlich weit vorne und hatte als ich mich nach dem Konzert umdrehte den Eindruck, dass doch einige früher gegangen sind – u.a. zwei meiner Freunde.

Anschließend wollten wir noch einen Absacker nehmen und sind in der Bar Fasen 47 gelandet, wo die Zeit stehen geblieben scheint. Der Laden wurde schätzungsweise in den 90er Jahren eingerichtet – damals aber wohl eher konservativ – seitdem ist dort nicht viel passiert. Die Bedienung war überaus aufmerksam und sehr freundlich, das Publikum bürgerlich bunt gemischt, die Drinks lecker, die Musikauswahl fein – kurz: aus dem schnellen Bierchen wurden zwei Cocktails, die wir langsam und selig tranken.

 

 


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