Die Kunstwächter haben oft ein Faible für Autonomie. Ein grosses Kunststück möge in seiner vollkommen eigenen Sphäre existieren, nicht funktionalisiert werden, oder gar zum Gebrauchsgegenstand degenerieren. Die frühen Arbeiten Wassily Kandinskys dienten mitunter der Dekoration, und wurden entsprechend milde belächelt, als zweitrangig abgekanzelt. Von minderer Bedeutung! Dabei waren diese Teile von Innenausstattungen (Gardinen etc.) teilweise hinreissend. Mittlerweile hat sich die Szene etwas entspannt, obwohl nach wie vor hinter manchem Darsteller eines Freigeists eine Krämerseele lauert. Diese Teppiche von Jan Kath sind schon speziell. Dass er damit meines Wissens auch schon in Kassel war, und anderen Ausstellungsorten, interessiert mich nicht. Mich beeindruckt seine Vita zwischen Peru und Bochum, all die frühen Schritte. In etliche seiner Teppichkreationen und Teppichrekreationen bin ich geradezu vernarrt. Man könnte den Herstellungsprozess auch „remixing carpets“ nennen. Ich schicke jetzt aber keinen Brief ans Universum (these carpets are quite expensive). Ich könnte höchstens, individualisiert und objektbezogen, für einen Raum mit einem seiner Teppiche einen Soundtrack anbieten, als Mixtape. Unser Blogroll hat sich erweitert. ENO WEB ist auch wieder da, mit etlichen interessanten Verlautbarungen, u.a. Brian Enos Mail an seinen alten Freund Steward Brand zum Ausgang der US-Wahlen.