Wurzeln im Drahtkäfig. In Tagträumen versunken schaufle ich Löcher, versenke Käfige samt Inhalt, fülle frische Erde auf. Winterglocke, Koröser Weichsel, Hauszwetsche, Apfelquitte, Accolade. Werden die Käfige verrotten und die Bäume wachsen?
Genau: eine andere schwarze Welt. Dreimal tief in das Damon Albarn Album eingetaucht, dreimal um die Klänge herumgestreunt: gespenstisch-schwebende Partikel, ein seltsam in sich geschlossenes Album voller Spiegelungen. Musik der Dunkelheit.
Monument ist weniger ausufernd als Terrain, weniger unmittelbar, leichter zu hören. Portico Quartet haben dieses Jahr erst ein ganz und gar großartiges, danach ein gutes bis sehr gutes Album veröffentlicht – treibend, monochrom.
Groovemonster: Roots von Ian Carr’s Nucleus macht mir nicht nur unverschämt gute Laune, sondern auch Lust, tagelang Weather Report zu hören. Ein paar Mal war ich im Internet über diese Wiederveröffentlichung gestolpert, hatte aber immer den Eindruck, dass dieser 70er Jahre Fusionjazz nichts für mich ist. Beim dritten Reinhören konnte ich nicht verstehen, warum ich an dieser Musik gezweifelt habe. Das Artwork auf dem Cover ist ausserdem völlig durchgeknallt. Aber hey: Wer braucht nicht einen Roboter, der beim Stricken hilft? Wieso liegt da ein Staubsauger herum? Hat J.K. Rowling hier Inspiration für Harry Potter’s Zimmer bei den Dursleys gefunden? Dazu noch diese Farbgebung … ein quietschbuntes, fettes Groovemonster.
Staub im Mondlicht. Die Nacht wirft silbrige Muster über die Gedanken. Ich hänge der Zeit hinterher, verloren im kalten Strom der Daten – Magie in der Allgegenwart.