Eingezwängt zwischen der Wildnis der Rocky Mountains und der Endlosigkeit des Pazifik liegt das Land, in dem der silberne Raabe gesichtet wurde und die silberne Glasphiole versteckt liegt, wo die Grenze zum Kosmos dünner und durchlässiger scheint und die Wünsche wahr werden.
Aus diesem gelobten Land kam ein Byrd mit Flugangst, der sich nach einem Höhenflug aus der Band zurückzog. Sein Album „No Other“ ist ein scheues Tier, das einmal im Jahrzehnt sein Versteck verlässt und von der Welt bewundert wird, um sich dann rasch wieder in ein verlorenes Tal, dessen Eingang hinter einer dichten Nebelwand verborgen liegt, zurück zu ziehen.
Es ist nicht so breitbeinig, wie der schwere Titeltrack vermuten läßt, sondern vorsichtig, zurückhaltend, zweifelnd. Und doch von einer klanglichen Opulenz, die ihresgleichen sucht – hier wurde viel Geld ausgegeben, um genau den richtigen Sound zu finden. Die Musik, eine in den 70er Jahren angerührte Melange aus Country, Folk und Soul, berührt den Boden kaum, in den beiden längeren Stücken „Lady of the North“ und „Some Misunderstanding“ kommen mehr Instrumente zu Gehör, als eigentlich im Studio waren. Ein Meisterwerk, das vom Verlust von Träumen, und dem übrig geblieben Schatten, handelt.