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Archives: Fleet Foxes

Der Schattenriss einer gewundenen Straße dehnt und kringelt sich mit wolkenähnlicher Leichtigkeit um einen Schacht, der sich im Wohnzimmer zwischen den abgeschliffenen Dielen in einen antiken Tunnel öffnet. Süße Feuer flackern, feiner Funkenregen. Eine alte Strickleiter. Abstieg. Monatelange Wanderungen durch ein antikes Kloakensystem, halb im Dienst, halb auf der Flucht und selten fällt schwaches Licht herab. Der Blick nach oben, Schneewirbel und Sternenhimmel zwischen Abflussgittern. Manchmal Nordlichtschlieren. Schwindel. Ich friere und mir wird einfach nicht mehr warm.

Nach dem Helplessness Blues der Zusammenbruch. Jetzt ist das rettendende Ufer erreicht, ein Augustabend an einer einsamen Pazifikbucht. Sand zwischen den Zehen. Sternschnuppen regnen herab. Fledermäuse flattern, der Hund jagt einen kleinen Igel im Unterholz, der Ruf einer Eule zwischen dem Tosen des Ozeans. Ein kaltes Bier, ein frischgefangener Fisch über dem Feuer, ein Keks zum Nachtisch. Was ist Erinnerung, was ist Traum? Die Sterne sind veränderbar, der Himmel kann herabfallen. Die Eule landet auf meiner Schulter und flüstert in mein Ohr: Willkommen zurück.

 

Der tätowierte Schamane mit Fellmütze sitzt am Küchentisch, als ich nach Hause komme, Beine hoch, Fellschuhe auf dem weißen Esstisch neben der Butter, starrt er mich schweigend an. Sprachlos und schwindlig vermeide ich Blickkontakt, habe andere Sachen zu erledigen. Käfig, Rad, Hamster. Hier ist ein Stückchen Käse zum Knabbern. Einfrieren, dann kann ich später davon essen. Der Keller wird neu verkabelt. Das schwarze Plastik der alten Glühbirnenfassung zerbröselt zwischen den Fingern. Der Boden bebt, Krach rührt mich durch, fügt sich in die Musik ein. Ein Einkaufszettel liegt auf dem Küchentisch, in Schreibschrift stehen Grün, Gedankenformen und Transzendentale Wellen darauf. Ob ich Plansprachen darunter schreibe? Eisiger Wind um meinen Mantel, Schnee fällt von der Küchendecke und bedeckt die Fellmütze mit einem feinen feuchten Film.

 

2020 2 Okt

„Shore“

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“And with love and hate in the balance / one last way past the malice, /  one warm day is all I really need.” Ein jazziges Piano streunt durch die Beach Boys-Harmonien. Und an einer anderen Stelle von „Shore“ hören wir ein Sample aus „Don’t Talk (Put Your Head on My Shoulder)“.

 


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