Manafonistas

Es gibt nichts Billiges, außer man tut es. Max Richter bringt also in Vivaldis Vier Jahreszeiten dezente Modernisierungen an, da kommt mir sogar im Sommer das große Frösteln. Beifallssicher, kulturell korrekt, na toll. Hat Oscar Wilde nicht mal gesagt, dass guter Geschmack der Feind der Kunst sei. Das hier ist ein Musterbeispiel dafür. Ein den schlichten Wallungen des Zeitgeists sich sich nach meinem Empfinden etwas oft andienender Kritiker wie Albert Koch (Musikexpress) stimmt da gern das hohe Loblied an, auf diesen durchkalkulierten Remix, der an Unbedeutsamkeit schwer zu überbieten ist. Das Unbedeutende gibt sich gerne bedeutungsschwanger. Diese „Neugestaltung“ ist so kultiviert und langweilig wie Venedig-Krimis von Donna Leon. Um sich vollkommen der Lächerlichkeit preiszugeben, umschwärmt Alberto K. dann auch noch MIRAGE,  ein elektronisches Album von Klaus Schulze, das Brian Eno als Inspiration für seine Ambient Music gedient habe. Das ist schlicht unwahr, und blanker Unsinn. Ich empfehle andere Pilze, zum Beispiel Champignons! Und, Max, da du schon bei Germany’s Next Top Model deinen Auftritt hattest, empfehle ich dir wärmstens,  die Relationen von Kunst und Kommerz einmal zu überdenken, am besten in deinem „Memory House“.