Manafonistas

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Der neue Kultursenator Berlins, Joe Chialo (CDU), hat im Oktober 2022 in einem „Pioneer“-Podcast auf die Frage, welche Band die CDU wäre, geantwortet: „Rammstein!“
Nun gut, die Aussage ist schlecht gealtert, was aber meinte (und wusste?) Herr Chialo von Rammstein? Meint er die Texte von Lindemann und Merz? Meint er die Theatralik von Show und Parteitag? Oder gar …

Rätsel über Rätsel. Die CDU ist Rammstein – muss man auch erstmal drauf kommen …
 
 

2023 3 Juni

Spät Dran

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In diesem Jahr haben wir die Chili Samen leider viel zu spät ausgesät, um diese Zeit waren die Pflanzen nie so klein und mickrig. Mal sehen, was der Sommer so bringt.

 

2023 30 Mai

after may, before june

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  • Van Morrison – Common One (Astral Music) 9.5/10
  • Fire! Orchestra – Echoes (Musicianship Strikes Back) 9.5/10
  • Billy Valentine & The Universal Truth – s/t (A Journey Into The Heart of Song) 9.4/10
  • David Sylvian – Blemish (A Fire in the Forest) 9.3/10
  • Aretha Franklin – Young, Gifted And Black (Singer-Songwriter) 9.2/10
  • Natural Information Society – Since Time Is Gravity (Kaleidoscope Glasses At Night) 8.9/10
  • Santana – Caravenserai (Musicaficionado) 8.8/10
  • Neil Young – Rust Never Sleeps (Corrosion) 8.7/10
  • Egberto Gismonti – Dança Das Cabeças (Samadhi Sounds) 8.6/10
  • Billy Cobham – Spectrum (Safe From Harm) 8.5/10
  • Bob Dylan – Nashville Sykline (Leaves of Stars) 8.3/10
  • Yaeji – With A Hammer (Candy-Coloured Plastic Jewels) 7.7/10

 

Meiner Erinnerung nach habe ich im Mai kaum andere Alben gehört als diese hier, die ich alle in diesem Monat gekauft habe. Irgendwann liefen mal Aerial von Kate Bush und Safe Journey von Steve Tibbetts – das war es aber auch schon. Und mir hat nichts gefehlt, oder anders: mit den 12 Alben würde ich es auch auf einer einsamen Insel sehr gut aushalten, da wäre alles dabei – nur ein gutes Hip Hop Album würde fehlen.

Nach 12 Alben in einem Monat – in den Monaten vorher hatte ich insgesamt nur wenig mehr gekauft – wollte ich es im Juni etwas ruhiger angehen lassen. Irgendwie hält auch jedes dieser Alben noch etwas für mich bereit, ich habe nicht den Eindruck, mit denen fertig zu sein, obwohl ich einige wirklich häufig gehört habe. Da sind noch Geheimnisse zu entdecken. Nur kamen mir dann zwei Ebay Fänge dazwischen. Einmal wollte jemand einige alte ECM LPs los werden, dann gab es mit Layers noch eine LP, die ich schon länger suchte. Zusammen mit dem Reissue von Old And New Dreams in der Luminessence Reihe, auch schon bestellt, ist dann der Juni schon wieder voller neuer – alter – Musik.

 

  • Eberhard Weber – Silent Feet
  • Collin Walcott – Grazing Dreams
  • Bill Connors – Of Mist And Melting
  • Jan Garbarek – Folk Songs
  • Pat Metheny – Rejoicing
  • Les McCann – Layers
  • Don Cherry – Old And New Dreams

 

„We People Who are Darker Than Blue“

 

Gestern an einem fast schon sommerhaften Abend im Land der Alben und Elfen unterwegs gewesen, dabei nicht ganz so nüchtern wie Michael, als er kürzlich das deutschsprachige Kino auf sich wirken ließ. Zunächst streifte ich durch einen von Bächen und kleinen Lichtungen durchzogenen Wald. Ich trug meine Kaleidoskbrille, die Bäume, Blätter, Zeit und Schwerkraft in Farben und Formen auflöste. Nach einer Unendlichkeit entdeckte ich auf einer Lichtung eine kleine von Kerzen und Glühwürmchen beleuchtete Bar. Eine Gruppe Musiker war tief in ihr Schaffen versenkt: Pino Palladino und Linda May Han Oh wechselten sich am Bass ab, Jeff Parker spielte Gitarre, Larry Goldings Tasteninstrumente, zwei Schlagzeuger und wechselnde Gastmusiker waren noch dabei. Dazu eine Stimme, die vielleicht zu dem elegant gekleideten Mann gehörte, der etwas abseits hinter der Bar saß. Stumm stellte er ein Glas Grauburgunder und einen Aschenbecher vor sich und nickte mir zu, so dass ich mich zu ihm auf einen Barhocker setzte und einen Schluck trank. Seine Musik, Aneignungen zum Teil sehr bekannter Songs, berichtete von Wut, Trauer, Hoffnung und war dabei dermaßen beseelt, dass die Glühwürmchen immer wieder etwas heller aufflackerten.

 

 

Echoes – Fire! Orchestra
Blemish – David Sylvian
Since Time Is Gravity – Natural Information Society
With a Hammer – Yaeji
Billy Valentine & The Universal Truth – Billy Valentine & The Universal Truth 

Spectrum – Billy Cobham
Dança Das Cabeças – Egberto Gismonti
Nashville Skyline – Bob Dylan
Caravanserai – Santana
Rust Never Sleeps – Neil Young & Crazy Horse
Common One – Van Morrison
Young, Gifted And Black – Aretha Franklin

 
 

Ach, es gibt doch kaum etwas Schöneres, als ausgiebig durch das Land der Alben und Elfen zu strömern. Dank der allgegenwärtigen Verfügbarkeit von Datenstrom-Zuflüssen steht ja jetzt überall ein Plattenladen; wo ich früher dort in mehrere Alben reinhörte, um mich dann für eines oder ein paar zu entscheiden, geht das heute von zu Hause oder von unterwegs. Bestellt wird dann mit einem Click, man braucht nur etwas Geduld, bis das Gewünschte zu Hause ankommt. So geht es mir bei dem ersten Block oben: alle Platten sind schon vor Wochen bestellt, bezahlt und zum Teil schon unterwegs, aber eben noch nicht physisch bei mir zu Hause, ein echtes, konzentriertes Hören und Lauschen (deep listening) steht aus.

Am Samstag schlenderte ich dann über den Nachtflohmarkt. Nach vergnüglichen 45 Minuten war ich €75,- ärmer und hatte die sieben Schallplatten des zweiten Blocks im Gepäck (wobei die letzte, von Aretha Franklin, mit €25,- mit Abstand am teuersten war). Ich musste mich ein bisschen zwingen, zu gehen, es gab noch einige vielversprechende Stände. Aber ich habe ja nun  sieben (und bald zwölf) neue Schallplatten, in die ich mich im Mai versenken kann (deep listening again) – da ist bestimmt die ein oder andere mit hohem Samadhi-Faktor dabei.

 

(In Anlehnung an Jochens Post von gestern.)

 

    1. A Tribe Called Quest: Midnight Marauders
    2. Talk Talk: Spirit Of Eden
    3. Miles Davis: In A Silent Way
    4. Nas: Illmatic
    5. Radiohead: Kid A Mnesiac
    6. Blumfeld: Old Nobody
    7. Gene Clark: No Other
    8. Stevie Wonder: Songs In The Key Of Life
    9. Brian Eno: Another Green World
    10. Gang Starr: Moment Of Truth
    11. Tortoise: Millions Now Living Will Never Die
    12. Prince Far I: Cry Tuff Dub Encounter Volume 3

 

    1. Pavement: Gold Sounds
    2. Otis Redding: Sittin‘ On The Dock Of The Bay
    3. Souls Of Mischief: 93 Til Infinity
    4. Eins Zwo: Die Omi aus dem 1. Stock
    5. John Martyn: Don‘t Want To Know
    6. Prince: Money Don‘t Matter 2 Night
    7. Naked Lunch: Military Of The Heart
    8. Paul Simon: Diamonds on the Sole of her shoes
    9. Jeb Loy Nichols: To Be Rich
    10. My Bloody Valentine: Soft as Snow
    11. Stereo MCs: Lost In Music (Remix)
    12. Bobbie Gentry: Fancy

 

2023 18 Apr.

Fiyah!

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If there are some familiar devices, such as the use of slow-moving written lines for horns and strings against busy percussion, there’s no sense of cliché. And what you won’t find is much in the way of the collective freak-outs familiar from the early years of such ventures. For all the musicians‘ fervour, both explicit and implicit, this is music in which the free play of ensemble and individual imagination is tempered by an intelligent degree of control. When an explosion does come along (and there are a couple), it’s a shock and is either brief or carefully resolved: an example of the sort of tactical astuteness characteristic of what will undoubtedly be one of the albums of the year.

Fire! drill

Keine Ahnung, wann ich das letzte Mal in der alten Heimat eine Schallplatte gekauft habe. Der letzte Tonträger war vielleicht Du kannst mich an der Ecke rauslassen, eines der schönsten deutschsprachigen Alben, steht aber zwischen den CDs und ist 2008 erschienen. Ich erinnere mich auch daran, das zweite Album von Calexico kurz nach der Veröffentlichung bei Shock Records zu kaufen, oder Original Rockers, die ich aus einem Stapel zog, nachdem ich schon hunderte Alben in einem Second Hand Shop durchgeschaut hatte. Aber das war vor Jahren, Jahrzehnten, … so lange hatte ich in dieser Stadt, in der ich häufig bin, keine LP gekauft bis wir uns zu viert, eine sitzt noch in ihrem Kinderwagen, gestern in den kleinen und schon gut gefüllten Schallplattenladen kurz vor dem Markt drängten. Wir waren an diesem verregneten Samstagmittag alle schon etwas hangry, merkten zum Teil noch den schweren Primitivo vom Vorabend, so dass ich nur schnell durch das ECM/Japo Fach guckte, während der Besitzer des Ladens sich mit einem anderen Kunden über das Rolle mit Hip Hop Album von Afrob unterhielt. Love, Love habe ich noch nie so günstig gesehen, nach einem Blick auf das Vinyl wusste ich warum, bei zwei anderen Alben stimmten jedoch Qualität und Preis: Für €35,- trug ich Gnu High und Nan Madol in ein Café, wo wir unsere Laune besserten, ins Elternhaus, schließlich in einem Auto und zwei Zügen nach Hause. Am Samstagabend reichte die Energie nur noch zum Glotzen (8 Frauen in der ARD Mediathek), dafür hat mich die Musik heute über sonntägliche Landschaften getragen.

Auf der Innenhülle von Nan Madol sind ein Name (vielleicht „Babock“, die Schrift ist nicht ganz deutlich) und ein Datum (22. 12. 78) in verblichener blauer Tinte geschrieben. Ich glaube nicht, dass diese Schallplatte oft lief, dafür ist das Vinyl zu gut erhalten; gleiches gilt zum Glück für Gnu High. Da ich in der letzten Woche mehrmals Travel von The Necks gehört habe, drängen sich mir Vergleiche auf. Musikalische Momentaufnahmen von einer hohen Dichte, kleinteilige rhythmische Partikel, ein klanglicher Wildwuchs, in dem viele Stimmen miteinander plaudern, das Ganze oft mit Brummen und Summen grundiert. Auf dem Album von Edward Vesala finden sich mehr melodische Themen, fast schon folkloristisch-liedhafte Einflüsse, als bei The Necks, die noch tiefer in den reinen Klang einzutauchen scheinen (wobei es ja auf dem neuen Album dieses tolle Stück gibt, wo der Klangstrom fast schon reggaehaft konturiert wird).

Gnu High – die erste ECM LP von Kenny Wheeler, das letzte Album, auf dem Keith Jarrett als Sideman mitwirkte – Kreise, die sich öffnen, Kreise, die sich schließen. Zu den beiden gesellten sich im Juni 1975 noch Dave Holland und Jack DeJohnette vor die Mikrophone des Generation Sound Studio in New York, wo Tony May und Manfred Eicher die Musik (3 Stücke, 40 Minuten) aufnahmen. Pure Champion Sound, massive. Am Ende von Heyoke gibt es eine längere Passage – es ist nur das Schlagzeug zu hören, vor allem zischen die Becken – der unsere Hündin höchst aufmerksam gelauscht hat. An dem Rest der Schallplatte hat Ella dann unverständlicherweise keinerlei Reaktion gezeigt. Sehr bemerkenswert an dieser Arbeit ist, wie genau die Musiker aufeinander hören, wie sie Pausen setzen, sich wechselseitig immer wieder die Bühne überlassen, um wenig später gemeinsam die Sterne vom Himmel zu holen.

Was mich noch ein bisschen umtreibt: nachdem ich einem Freund schrieb, welche Platten ich mir gekauft habe, antwortete er, dass ich „ein sehr vorhersehbarer Plattenkäufer“ sei. Wie gut, dass es bald wieder ein neues Album der Sleaford Mods gibt. Oder ich kaufe mir Hounds Of Love, etwas von PJ Harvey, Common One, oder… mal sehen. 

 

Von der Seuche befallen war ich eine gute Woche ausgeschaltet und bin zu nichts gekommen. Viel Zeit im Bett gelegen, mehr Ibuprofen gefuttert als im gesamten letzten Jahr, tags geschlafen, nachts gewälzt, gefroren. Zwei Krimis von Volker Kutscher gelesen, Marlow und Olympia. Das langsame Tempo hat es mir erlaubt, den Handlungsfäden auch mit matschigem Kopf halbwegs zu folgen, die Tatsache, dass ich einige der vorherigen Romane nicht kannte, hat wenig ausgemacht – wobei ich mich schon gefragt habe, woher Charlie und Gereon auf einmal ein Pflegekind haben. Irgendwann, als ich noch nicht gesund war, es mir aber schon etwas besser ging, habe ich mir noch einen Cormoran Strike Roman auf das Tolino geladen, Lethal White. Auch hier hatte ich den unmittelbaren Vorgänger nicht gelesen, was ich bei der Entscheidung für das Buch nicht auf dem Zettel hatte, aber wieder nicht sehr erheblich war. Die beiden ersten Krimis hatten mir schon gut gefallen, Robert Galbraith / J.K. Rowling kann wirklich gut schreiben, was Sprache, aber auch Charakterzeichnung und Handlung angeht. Lethal White fand ich noch etwas besser – ein sehr guter Krimi.

Musik habe ich komischerweise kaum hören können, wobei das wahrscheinlich immer noch vergleichsweise viel war. Am häufigsten liefen drei Alben von Steve Tibbetts, Yr, Northern Song und Exploded View. Das mittlere Album – Northern Song – gefällt mir am besten. Eine Meditation über die Räume zwischen den Klängen, die Stille zwischen den Tönen, die Verhältnisse zwischen Ruhe, Klang und Musik. Aber auch die anderen beiden Alben sind wunderschön: ineinander verflochtene Melodien, unterschiedliche Schattierungen von Klängen, eine Mischung von elektronischen und akustischen Instrumenten aus verschiedenen Kulturen. Diese Musik ist wie ein sonderbares Rätsel, dessen Lösung man immer wieder neu erfinden muss. (Die Beschreibung der Musik von Herrn Tibbetts hat mir in Teilen ChatGPT geliefert).

 

2023 30 Jan.

2023 KW4 LPs CDs Season

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    1. King Crimson: Discipline
    2. Nana Vasoncelos: Saudades
    3. Bob Dylan: Time Out Of Mind
    4. Bob Dylan: Tell Tale Signs
    5. Eberhard Weber: The Following Morning
    6. Steve Tibbetts: Yr
    7. Steve Tibbetts: Exploded View
    8. Downton Abbey: Zweite Staffel

 


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