Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

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Diese beiden Beistelltische habe ich auf einer Messe gesehen. Die Designerin heisst Paula Ellert. Ich möchte sie nachbauen, weiss aber nicht, welche meiner Singles und LPs „geopfert“ werden sollen.

Was meint Ihr?

 
Singles:
 

Christopher Cross: „Words of Wisdom“

Rod Stewart: „Ready Now“

The Regente Stars: „Lugano“

Frank Zappa: „Stick It Out“

 
 
LPs:

Audience: Nostalgie

The Dogs: Dogs‘ Life

Erich Ponto liest Wilhelm Busch

Tom Waits: Bounced Checks

 

2017 12 Sep.

Barbara 1930 – 1997

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„Ihr Ungeheuer mit Namen Hans.“
 
„Ils savent mieux que nous, je pense, l’historie de nos rois de France.

Herman, Peter, Helga et Hans. À Göttingen“

 
Ganz und gar ohne „klammheimliche Freude“ für Henning und Gregor aus Göttingen.
 
Seit 20 Jahren ist sie verstummt. Die französischsprachigen Länder erinnern, sie verehrend, mit einem neuen Film und 4 Neuerscheinungen. In dem aktuellen Film von Mathieu Amalric, versucht seine Ex, Jeanne Balibar, die einzigartige französische Chansonsängerin Barbara, zu spielen – très difficile.  Ich habe den Film auf Französisch angesehen, so gut wie nichts verstanden, aber einige Zitate aus den Chansons von Jacques Brel waren erkennbar und gut in ihre Erinnerungsfotos, -auftritte, -gesten einzuordnen.

In ihrer Biografie erzählt Barbara kleine Geschichten von Begegnungen, Ereignissen, immer detailliert, sinnlich und taktvoll. In ihren sehr persönlichen Chansons erfährt man nur bedingt von schmerzlichen Beziehungen, wie zu ihrem Vater, der sie missbraucht, als sie 10 Jahre alt war, den sie deswegen hasst, aber trotzdem zu seiner Beerdigung nach Nantes fährt.
 
„Il pleut sur Nantes

Donne-moi la main

Le ciel de Nantes

Rend mon coeur chagrin“
 
Bei der eher depressiven  Lucinda Williams löst der Tod des Vaters Todessehnsucht aus. Als sie das Lied ankündigt, das sie für ihren toten Vater geschrieben hat, ist es totenstill im Konzertsaal. Sie singt es mit desolater Stimme:
 
„Open up the doors of heaven, let me in

I think I’m finally tired of living, let me in.“
 
Barbara dagegen schreibt in ihren Memoiren: „J’étais une femme heureuse.“ Ihr Wille zur Freiheit ist bewundernswert. Als ihr eifersüchtiger Partner von ihr die Aufgabe ihrer Musik verlangt, entscheidet sie sich für ihr schwarzes Klavier. Ihr Piano ist ihr lebenswichtig. Als in Göttingen das falsche auf der Bühne steht, müssen einige Studenten für ein anderes sorgen. Im Publikum saß damals Altbundeskanzler Gerhard Schröder, später zitierte er gern aus À Göttingen.
 
„Oh faites que jamais ne revienne

Le temps du sang et de la haine

Car il y a des gens que j’aime

A Göttingen,  à Göttingen“
 
Vor Kurzem hat ihr enger Freund Gérard Depardieu aus ihrer „Lily-Passion“ im Theater vorgetragen. Barbara’s Texte erscheinen zunächst einfach. Beim Singen gewinnen sie eine ungeheure Intensität. Ich kenne keine Chansonsängerin, die mich mit ihrer erzählenden Stimme, ihren mystischen Blicken, ihrem Wesen („La liberté est possible“), ihrer Zugewandtheit so erfasst wie Barbara.
 
„Dis, quand reviendras-tu?“

2017 25 Aug.

Self-Tracking in Berlin

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„You see dear diary,

Fate will have an easy time with me, for

I prescribe everything for him.“
 
(Karen Horney 1885-1952)

 
 
21.8.
 
Heute waren wir zum High-Tea im Adlon. Der Elefantenbrunnen ist so prächtig. Man hört das Plätschern des Brunnenwassers, das sich mit den Piano Klängen aus der oberen Etage vermischt. Marie spielte die ganze Zeit mit ihrem Smartphone. Als ich sie fragte, ob sie Lust hätte zu der neuen angesagten Location von radioeins zu fahren, antwortete sie, dass sie heute schon 11.724 Schritte gelaufen sei. Ich schlug vor, mit der U-Bahn nach Charlottenburg zu fahren. Nach kurzem Blick auf ihr Teil meinte sie, wir brauchen 27 Minuten inklusive Umsteigezeit von 6 Minuten. Als sie von mir erfuhr, dass die neue Lounge im 14. Stock sei, sagte sie, no problem, sie dürfe nur nicht auf 180 kommen, um ihre Herzfrequenz stünde es nicht so gut. Ich freute mich auf den Besuch von etwas Unbekanntem. Ich dachte, ob Marie sich überhaupt noch ein Leben ohne Zahlen vorstellen könnte.
 
 
radioeins
 
Seit Juli 2017 gibt es eine Bar im RRB-Gebäude. Wie gesagt im 14. Stock: draussen und umsonst. Man kann bei Wein und Snacks den Hörfunk live miterleben oder einfach draussen stehen und sich dem Himmel über Berlin näher fühlen.
 
 
22.8.
 
Heute war ich in der Banksy Ausstellung. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich einige seiner Antithemen ansehen konnte. Marie war nicht mitgekommen, weil die App Affectiva ihr zu negative Emotionen zeigte. Sie führte das auf den gestrigen Besuch in der Lounge von radioeins zurück. Alle ihre Selfies zeigten ein frustriertes Gesicht. Zudem wären die 500g Reis plus Hähnchenspiess für ihre Vitalwerte verheerend gewesen. Ihre FitBit hätte rot angezeigt. Seltsam, dass sich Marie körperlich so vermessen lässt.
 
 
The Art of Banksy
 
Das ist eine Ausstellung, die in der Behrenstr. 72, hinter dem Adlon gezeigt wird. Die Eintrittspreise sind hoch, Banksy soll nicht damit einverstanden gewesen sein. Wer ist Banksy? Er spricht nie im Radio, man sieht ihn auch nicht im TV. Wir wissen, dass er ein Streetart-Künstler ist und die bleiben bekanntlich im Dunkeln. „I don’t know why people are so keen to put the details of their life in public. They forget that invisibility is a superpower“. Banksy kann schocken, aber den Kontext kann man immer verstehen. „The Bomb Hugger“ drückt unsere Angst vor dem Atomkrieg aus. „Guantanamo Bay“ ist so heftig, dass ich mehrmals zu dem Bild lief. Wir wissen, dass Guantanamo in einer Sehnsuchtslandschaft liegt. Mir haben alle Werke kritisch, anarchistisch und gewagt den Blick auf die Welt werfen lassen.
 
 
23.8.
 
Heute besuchte ich das Pop-Kultur Festival in der Kulturbrauerei (Eberswalderstrasse). Marie blieb im Hotel. Sie war verärgert, weil ihre App Sleep Cycle Alarm Clock sie nicht geweckt hatte. Zudem seien ihre Schlafphasen falsch berechnet worden. Sie wollte den Abend nutzen, eine neue Schlaf-App zu finden und zu installieren. Ich hatte sie mit meiner Vorfreude auf eine von mir seit langem geschätzte Musikerin nicht anstecken können. Mein Gott dachte ich, sie verpasst das Leben.
 
 
Pop-Kultur Festival
 
Dieses Festival findet drei Tage statt. Ich wollte nur einen Abend dorthin, um Shirley Collins zu treffen. Auf Drängen von Patty Smith ist die 80 jährige angereist. Shirley erzählte, dass sie 30 Jahre nicht mehr singen konnte. In dieser Zeit hätte sie angefangen, Songs zu sammeln. Im 19. Jahrhundert nannte man England „the land with no music.“ Sie ging von Tür zu Tür und foderte die Landbevölkerung auf: „Sing!“ Ihre field-Arbeit nennt sie „Archäologie der Musik“. Es wurden Ausschnitte von dem neuen Film „The Ballad of Shirley Collins“ gezeigt. Danach sang sie lange Balladen. Touchy.
 
 
 


 
 
… wurde Shirley nicht erwähnt. So what, Mme Grütters.
 

2017 24 Aug.

Bomb Hugger

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„Because if it’s not love,
it’s the bomb, the bomb, the bomb
that will bring us together …“

– singen The Smiths.

 

 

Der intensive Mensch, definiert Garcia, sucht nicht mehr nach der Wahrheit, sondern er will mit größtmöglicher Energie das sein, was er bereits ist, er will alles intensivieren. Das Subjekt empfindet „die Stille der Stille, das Rot der Röte …“ , variiert etwas, es bleibt immer etwas übrig. S.156: „Die Kraft des ersten Mal ist dem Routineeffekt überlegen. Das Subjekt erfährt zum ersten Mal, dass es zum zweiten Mal verliebt ist.“ Garcia legt eine erstaunlich lange Liste von Intensitätsversprechen vor: bei plötzlicher Erregung; bei sportlicher Leistung; bei Drogen bei Verführung, Liebe, Orgasmus …

Die Intensität wird selbst zur Norm und zwar im Verhältnis zu sich selbst. Das Ziel ist nicht mehr, moralisch gut zu handeln (Kant), sondern intensiv zu leben. Sein kollektives Bild für die Intensität ist der Strom, den er chronologisch durch die Jahrhunderte deutet. Für die Moderne ist es der Rockmusiker an der E-Gitarre. Garcia hat ein faszinierendes Buch für eine Zielgruppe geschrieben. Für diejenigen, die anders leben und DENKEN, ist sein Fetischdiesseits weniger attraktiv.

 

2017 13 Aug.

Wenn die Trompete ruft

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My people are gone

A song is still in my head

Your light hurts me, don’t take me with you
 
(Masaa)

 
Gestern war ich auf einem der vier eintrittsfreien Jazzkonzerten im Hofgarten. Der Hofgarten ist der älteste Volkspark in Deutschland. Seit 39 Jahren finden hier jeden Sommer im Musikpavillon Open Air Konzerte statt. Zum Glück war der Himmel gut gelaunt, so auch das zahlreich erschienene Publikum. Ich war wegen des libanesischen Sängers der Jazzband MASAA ins Grüne gepilgert und wurde reichlich beschenkt. Rabih Lahoud begann mit einem französischen Lied: QUAND LE SOLEIL DANSE DANS MES BRAS. Er sang es mit Inbrunst und sonoriger Stimme, Regen verboten. Rabih stellte sich und die anderen kurz vor: er stammt aus dem Libanon, die anderen drei kennen sich aus Dresden. Das zweite Stück hieß SAWA und bedeutet „zusammen“. Masaa heißt übersetzt „Abend“.

Da saßen wir also am frühen Abend auf wackligen Bänken zusammen und lauschten den schönen Trompentenmodulationen von Marcus Rust, bis Rabih mit seinem gewaltigen Stimmspektrum anhob und der Pianoplayer Clemens Poetzsch sehr jazzig und experimentierend dazukam. Das Schlagzeug hörte man kaum. So begann jeder Musiker eingangs an seinem Instrument den Improvisationsknopf zu drücken und die anderen fügten sich ein. Beim dritten Song hatte Rabih das Startrecht. Er begann mit Schlürf- und Sauggeräuschen, dass ich instinktiv meine Bratwurst fester hielt. Klavier und Trompete unterstützten  seinen arabischen Vokalgesang.

Es folgten zwei wunderschöne, sanfte Lieder FUAEDI = mein Herz und MIAH, das ist der Name seiner kleinen Tochter, Das Klavier traute sich kaum laut zu klingen, erst sehr spät setzte die Trompete ein. Demian Kappenstein am Schlagzeug raschelte mit einer Plastikfolie und starrte auf sein Spielzeug auf den Drums. Beim folgenden Song HELEM = Traum durfte er beginnen, laut begleitet von dem ausgelassen spielenden Mann am Piano.

Vor der Zugabe erinnerte ein französisch gesungenes Chanson an Jacques Brel. TA VOIX = deine Stimme. Es war ein sehr poetischer Ausklang, magisch das ganze Konzert, intensiv und durchaus vergleichbar mit den grossen Musikkünstlern aus dem Libanon: Rabih Abou-Khalil und Fairuz.

2017 5 Aug.

Aktueller Filmtipp: Die Erfindung der Wahrheit

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Es sind die Lügen, die uns den Ärger in der Welt bringen.

(aus: The Circle)

 

Wir wollten von L.A. nach Süden in die Sonora Wüste fahren. Dafür kauften wir uns einen gebrauchten Chevy Camper Van mit der Aufschrift „Christ Church“ auf metallblauem Lack. Im hinteren Teil des Wagens fanden wir unter dem Bettgestell ein geladenes Luftgewehr. Als wir eines Nachts leise Stimmen hörten, vermuteten wir, dass Benzin aus unserem Tank gesogen wurde. Wir feuerten einen Warnschuss ab, die Treibstoffdiebe verschwanden in die Nacht …

 
 

Ob diese Geschichte sich so zugetragen hat, ist nicht bewiesen. Die Wahrheit lässt sich nicht googeln. Für Heidegger liegt ein Weg zur Wahrheit in der Schaffung eines Kunstwerkes, „wo Wahrheit als Un-verborgenheit an sich zum Vorschein kommen kann.“

 

Ich habe gestern ein kleines Filmkunstwerk im Kino angesehen: Die Erfindung der Wahrheit. Eine scheinbar eiskalte Lobbyistin gesteht ausgerechnet ihrem Callboy, dass sie als Kind immer lügen musste und ihr Leben allzu gern für ein normales Leben eingetauscht hätte. Es ist ausgerechnet dieser Callboy, der später als Zeuge für sie lügt und doch zu seiner moralischen, prinzipiellen Wahrheit steht. Der Film ist raffiniert aufgebaut. Jessica Chastrain spielt die Chefin der Bewegung für Waffenkontrolle einfach umwerfend. Als „Konzerntussi“ – so nennt sie der Callboy – ist sie dem Gegner stets ein Schritt voraus. Ihre Gegner sind diejenigen, die den 2. Zusatzartikel zur Verfassung der USA gepachtet haben. Dieser Zusatzartikel verbietet, das Recht auf Besitz und Tragen von Waffen einzuschränken. Miss Sloane, so der amerikanische Filmtitel, weiß genau, wo sie ansetzen muss, um gegen die Ratten des verkommenen Systems vorzugehen. Ihre Zielgruppe für den Sieg sind die Frauen, die sie clever umwirbt und für ihre Sache gewinnt. Leider verrennt sie sich ausgerechnet bei ihrer besten Mitarbeiterin, Esme, weil sie nie weiss, wo ihre Grenzen sind. Ihre Überraschungstaktik wird ihr zur Falle. Jane Molly, ihre rechte Hand und als einzige Verbliebene  in der alten Firma, da ging es um Steuerrechte für Palmoel in Indonesien, wird am Ende des Films die Karte des Maulwurfs ziehen. John Madden ist der Regisseur dieses intelligenten Politthrillers. Max Richter ist der meisterliche Komponist dieser unter die Haut gehenden Filmmusik.

2017 30 Juli

Wahn Wahn Wahn

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Nein, hier wird es nicht um „Die Meistersinger“ gehen, sondern um 2 Protagonisten, die aus satellitgrossen Schattenschüsseln heraustreten, um an ihrer Kunst zu wirken. Vorweg sei noch ein Frust auf Reisen geschickt: Loudon Wainwright III trat jetzt in Bremen auf, natürlich das einzige Konzert in Germany. „THERAPY“ war in den Endsiebzigern mein Alibi in Diskussionen für oder gegen eine Therapie. „It costs so much, it can’t be bad … just sixty bucks an hour, that’s all.“

Etwa gleichzeitig entdeckte ich auf der anderen Seite des Teichs einen excitable boy, der reif für eine Therapie war – Warren Zevon. Ich war sofort von ihm begeistert: sein Aussehen, seine tiefe Stimme, seine guten Texte hatten mich beeindruckt … Langzeilensongs wie das von Bruce Springsteen abgekupferte „JEANNIE NEEDS A SHOOTER“ sind bis heute Hörherzchen von mir.

Als ich neulich auf meiner Wanderung durch das UNESCO Naturerbe Müritzer Park wanderte, kam ich zufällig an dem ehemaligen Wohnhaus von Hans Fallada (1893-1947) in Carvitz vorbei. Ich staunte nicht wenig, als ich all die trüben Geschichten auf seiner Lebenskarte las: mit 18 Selbstmordversuch, immer wieder interniert in psychiatrischen Anstalten oder Gefängnissen, sein Vater war Richter- o Graus. Wie fast alle kannten wir Fallada von der Schullektüre: „Kleiner Mann, was nun?“

Dass er der deutsche Chronist der Nazizeit war, wussten wir ebenfalls. Aber, dass er dermassen gewalttätig war – bei der Trennung ging er mit einem Vorderlader auf seine Ehefrau los, das hat mich überrascht. Seit einiger Zeit erlebt sein Buch: „Jeder stirbt für sich allein“ ein merkwürdiges Revival besonders in den USA und Israel. Das hängt nicht nur mit seinem 70. Todestag zusammen. Es macht nachdenklich. Bevor er „Alone in Berlin“ schrieb, sortierte er seine desolate psychische Verfassung in dem Buch „Der Alpdruck“. Lesen möchte ich ihn nicht mehr.

Warren Zevon ist noch nicht ganz so lange tot, er starb vor 15 Jahren. In seinen letzten Songs hat er mit seinem „DIRTY LIFE AND TIME“ abgerechnet. In „DISORDER IN THE HOUSE“ verarbeitet er die Diagnose Lungenkrebs. Er wusste, dass er sterben würde und er wusste, dass er oft über die Stränge geschlagen hatte. In „PLEASE STAY“ sucht er die Versöhnung mit einer verprügelten Partnerin. Als Frau schluckt man da schon dreimal, um zuzugeben, dass diese Männerwerke doch gelungen sind.

These werewolves, „Ah – hoooo“ …

Ick weit einen Eikboom vull Knorrn un vull Knäst

Up den fött kein Biel nich un Axt

Sien Bork is so ruuhig und sien Holt is so fast

As was hei mal bannt un behext …
 
(Fritz Reuter 1810-1874)

 

… Ok dat Gelee wier wat för mi.

Man ein Deil nich, dat segg ick di.

Dei Mammelad künn ik nich verknusen,

Wäg’n all deine Karns man miene Kusen.

 
 


 
 
 

 
 

Rezept für Heidelbeermarmelade

 

1 kg Heidelbeeren

400 gr Gelierzucker

1 Banane

1 kl. Stück Ingwer

Eine halbe Limone ausdrücken

 

Alles 5 Min. kochen

Gläser mit heißem Wasser füllen

Gläser leeren und mit Marmelade füllen

Gläser stürzen für 10 Min.

Gläser umdrehen

 

2017 21 Juli

Outsiders „Thinking about today“

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well touch
 

Im Zuge der Nostalgiewelle auf Arte, kramte ich in meinem Piratenschatz und stieß auf die OUTSIDERS. Diese tolle, holländische Band hielt mich nicht nur 1966 fest in ihren Tauen, die Stimme von Wally Tax ließ mich geradezu seekrank werden. Ich war im schönsten Seejungfraualter und Schüchternheit hatte erotische Meerestiefenwirkung:

 

“ Yeah I touched your hand
By accident
So touch
I didn’t understand to touch you“

 

Die Outsiders schrien ihre Songs in den Sturm, bei ruhigerem Seegang versanken ihre Stimmen unter der stillen Wasseroberfläche. Ich mochte dieses Hin- und Hergeschaukele sehr. „Lying all the time“ war so ein Wellenbrecher, dem selbst offshore Freaks am Dam in Amsterdam gut Matrosenchören standgehalten hätten.

Warum nannten sie sich „Outsiders“? Was sind Outsiders? Welche Outsiders kennen wir in der Musik? Captain Beefheart, Scott Walker, Bob Dylan. Aus der Literatur fällt mir spontan Thoreau („Walden“) ein, könnte man sicher endlos verlängern. Aus der Philosophie nenne ich mal Nietzsche, der erkenntnisreiche Wege ging, bezahlte aber mit dem Sold der sozialen Isolation.

 
Folks, wir sind mitten im Sommer:
 

„Summer is here
There is no need to worry
No need to hesitate
We’re so much alike“


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