Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2016 1 Aug.

Living For The City

von: Lajla Nizinski Filed under: Blog | TB | 6 Comments

 


 


 
 

This place is cruel – no where could be much colder

If we don’t change – the world will soon be over

 

Ja es war Josef Beuys, der gesagt hat: Jeder ist ein Künstler. Jonathan Meese ruft die „Spielkinder“ zur Diktatur der Kunst. Zwei belgische Macher haben nun in diesem Sinne den Mut bewiesen, in dem von Terroristen verseuchten Molenbeek in Brüssel aus einer alten Brauerei ein Museum zu gestalten. Es nennt sich MIMA = Millenium Iconoclast Museum und will eine kollektive Geschichte unserer Kultur 2.0 präsentieren. Es liegt am Charleroi Kanal, der mitten durch die „homegrown“ Extremisten-Gegend fließt. Es zeigt in der aktuellen Ausstellung „CITY LIGHTS“ 5 amerikanische Künstler aus dem tiefsten Brooklyn, die sich mit Subkulturen, Graffiti, Scateboards, Tattoos und Surfing beschäftigen. Amerikanischer geht’s kaum. Nach den Attentaten im März in Brüssel bangten die Kuratoren um die Akzeptanz ihres Konzeptes. Am Eröffnungstag noch im selben Monat standen 4000 Menschen Schlange, darunter viele Muslime (auch gestern waren auffallend viele Muslime im Mima). Die Museumsangestellten haben von vornherein Kontakt zu den Schulen in Molenbeek aufgenommen und zur benachbarten Boxer-Akademie, an der auch einer der gesuchten Terroristen boxen lernte. Was fasziniert Boxer und Muslime an dieser Kunst?

 
 

1. Das Duo FAILE hat ein drehbares, betendes Kiosk mitten in New York aufgestellt, um von dem ganzen Kommerz gezielt mit ihrer Kunst einzuwirken. Es wird hier gezeigt.

2. MAYA HAYUK arbeitete als Fotografin in det N.Y. Punkszene. Dann begann sie diese Musik auf riesige, orgiastische Muruals zu bannen. Psychedelics pur.

3. MOMO sitzt zunächst in seinem Studio und versucht, wie ein Musiker seine Kunst zu entwerfen. Er erfindet dafür besonderes Werkzeug, das er dann für seine dreidimendionalen Installationen auf der Strasse benutzt.

4. SWOON ist Aktivistin, sie taucht dort an den Brennpunkten der Welt auf , wo Kunst ihr den Spiegel hinhält.

 
 

Alle 5 Künstler wollen mit ihren legalen und illegalen Interventionen dem städtischen Raum eine visuelle Sprache geben. Sie haben sich gegenseitig 10 Fragen gestellt, die die Besucher inspirierten, auch mich.

 
 
Hier sind sie mit meinen Antworten:
 
 

What is your favorite word? Peace.

What is your most hated word? No.

What is your favorite drug? Red wine.

What is your favorite sound? Violine.

What sound are noise to you? Hiphop.

What is your favorite swear word? Shit.

What should be represented on a dollar note? Bob Dylan.

What profession you are glad not to do? Garbageman.

In what plant or animal you would like to be reincarnated? Cow on the Hebrides.

If heaven exist, what would God say to you, when you arrive there? Come in, I give you the shelter from the earth.

 

This entry was posted on Montag, 1. August 2016 and is filed under "Blog". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. Both comments and pings are currently closed.

6 Comments

  1. Jochen:

    Hierzu auch …
     
    mimamuseum.eu
     
    „The New MIMA Museum in Brussels: City Lights. Urban Art And More.“

    (huffingtonpost.com)
     

  2. Lajla:

    Freue mich sehr, dass Jochen diese Links gibt.

    Das Mima ist wirklich eine ganz außergewöhnliche Sache in der zeitgenössischen Kunst.

  3. Jan Reetze:

    „Jeder Mensch ist ein Künstler“ – das ist vermutlich einer der am meisten missverstandenen Sätze der Kunstgeschichte … und vielleicht auch einer der am meisten missbrauchten.

  4. Lajla:

    „Öffne dich, tauche ein, sei frei“,

    diese Worte von Beuys hätten einladend als Motto zu dieser Ausstellung gepasst.

  5. Wolfram Gekeler:

    „Amerikanischer gehts nimmer“ – das gilt auch für einen großen Teil der Attentate.

    Die Inszenierungen gleichen filmischen Heldenepen und Computerspielanimationen aus den USA und Japan (vgl. das Plattfahren von Menschen in GTA Racer).

  6. Michael:

    Die letzte Antwort offenbart enorme Grosszügigkeit und Charme.


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