Ein Fundstück aus der SZ möchte ich hier vorstellen. Es soll einmal mehr um den Reichtum der Sprache gehen, wenn wir zum Beispiel an das Wort Schnee denken. Remember: Kate Bush nannte ihr zehntes Studioalbum 50 Words for Snow. Nun war in der SZ vom 23.09.2015 folgendes zu lesen:
Wer je das Glück hatte, länger in Schottland zu weilen, der weiß, dass es dort viele eigenwillige Ausprägungen von Wetter gibt, und dass die Bewohner des Landes dazu in der Lage sind, diese Ausprägungen auf ebenso vielfältige wie klangvolle Weise zu beschreiben. Das ist auch einem Team von Linguisten an der Universität von Glasgow nicht entgangen, das sich daran gemacht hat, eine historische Wortschatzsammlung des Scots zu erstellen. Scots ist neben Englisch und Gälisch eine der drei schottischen Nationalsprachen und wird von rund 1,5 Millionen Menschen gesprochen. Am Mittwoch stellten die Forscher den ersten Teil ihrer Sammlung vor und verkündeten stolz, dass sie allein 421 Wörter für Schnee gefunden haben.
Es wird oft fälschlich verbreitet, dass die Inuit Dutzende Wörter für Schnee hätten. Tatsächlich handelt es sich um zusammengesetzte Konstruktionen, die auf den immer gleichen Kernwörtern basieren. Die Schotten hingegen haben wirklich Hunderte verschiedene Wörter für Schnee, von denen einige von betörender Schönheit sind. „Flindrikin“ zum Beispiel: Es beschreibt einen leichten Schneeschauer. Eine besonders große Schneeflocke heißt „skelf“, und wenn Schnee, was er in Schottland bekanntlich besonders gern tut, um eine Ecke wirbelt, nennt man das „feefle“.