Ganz zerkratzt, mit einem anderen, dunklen Cover, und einem anderen Titel, ruht dieses Meisterstück des Altsaxofonisten, in der Wohnung eines Freundes, im Norden des Ruhrgebiets, einer Aussenstelle meiner Vinylsammlung. Aber das hier war offenbar das Originalcover, das sich ein Spassvogel ausgedacht haben mag: an die wie auf Wolken dahinschwebende Ätherik der Klänge denkt man da keinen Augenblick. Wohl fällt einem ein, dass Paul Desmond ein berüchtigter Charmeur und „womanizer“ war. Jetzt habe ich endlich eine neue Pressung und die nächste Zeitreise gebucht. Was Anthony Braxton mit dieser Platte aus dem Jahre 1959 zu tun hat, erfahren Sie in der nächsten Mammutnacht der Klanghorizonte, am dritten Samstag im Oktober, kurz vor sechs Uhr morgens. An seiner Seite bei dieser Zeitreise womöglich Richard Hawley, ein moderner Widergänger der Troubadoure von San Francisco.