Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2015 29 Mai

Singend am Tatort

von: Wolfram Gekeler Filed under: Blog | TB | 3 Comments

Mixtape (A- & B-Side)
 

Berufliche Sozialisation und Gesang
 
Heute: Tatort-Kommissare
 
 

Und wieder ist ein wichtiges Stück populärer Alltagskultur gelistet worden. Diese Liste geht auf eine Wette zurück, ob es mehr als 20 Tatort-Kommissare gibt, die singen – egal, wo; egal, wie gut; es muss nur eine gewisse Öffentlichkeit bestehen. Also allein in der Badewanne gilt nicht. Ich habe die Wette knapp gewonnen; 22 singende Ermittler konnten ermittelt werden (ohne Anspruch auf Vollzähligkeit). Damit scheint diese Berufsgruppe besonders musikalisch zu sein. Warum nur?
 
 

  1. Tatort-Titel / Westfalia Big Band
  2. Hoam / Michael Fitz / Carlo Menzinger, München
  3.  As time goes by / Andreas Hoppe / Mario Kopper, Ludwigshafen
  4. Von der Ehe / Maria Furtwängler / Charlotte Lindholm, Hannover
  5. Kann denn Liebe Sünde sein / Manfred Krug & Charles Brauer / Paul Stoever    & Peter Brockmöller, Hamburg
  6. Mit der letzten Straßenbahn / Ulrich Tukur / Felix Murot, Wiesbaden
  7. Ein Halleluja / Jan Josef Liefers / Karl-Friedrich Börne, Münster
  8. Psalm 139 / Eva Mattes / Klara Blum, Konstanz
  9. Alles rot / Anna Loos & Silly / Lissy Pütz, Köln
  10. Super, super BVB / Dietmar Bär & Borussia-Dortmund-Fans / Freddy Schenk, Köln
  11. Unten am Ufer / Miroslav Nemec / Ivo Batic, München
  12. Berlin, Alexanderplatz / Götz George / Horst Schimanski, Duisburg
  13. Mein Hund heißt Hofrat / Fritz Eckhardt / Viktor Marek, Wien
  14. Jetzt zünd‘t ma Kerzen o / Gustl Bayrhammer / Melchior Veigl, München
  15. Irgendwas ist immer / Andrea Sawatzki / Charlotte Sänger, Frankfurt a.M.
  16. Indeterminacy (John Cage) / Joachim Krol / Frank Steier, Frankfurt a.M.
  17. Wir sind uns fremd, doch gibt es nichts, was uns trennt / Martin Wuttke / Andreas Keppler, Leipzig
  18. With a little help from my friends / Axel Prahl / Frank Thiel, Münster
  19. Kentucky Avenue / Richy Müller / Thorsten Lannert, Stuttgart
  20. Brief an unsere Kinder / Bernd-Michael Lade & Maria Simon / Kain (Vorname unbekannt), Dresden & Olga Lenski, Frankfurt/Oder (Polizeiruf 110)
  21. Bis einer geht / Nora Tschirner & Prag / Kira Dorn, Weimar
  22. Es muss was Wunderbares sein, von mir geliebt zu werden / Adele Neuhauser & Harald Krassnitzer / Bibi Fellner & Felix Eisner, Wien
  23. Trinklied / Meret Becker / Nina Rubin, Berlin
  24. Tatort (live) / Klaus Doldingers Passport

 

 

singen gelegentlich: 3, 7, 19

singen am Theater oder im Film: 8, 12, 16, 17, 23

waren Teil regionaler Subkulturen: 13, 14, 20

können nicht singen, tun es aber trotzdem: 4, 8, 10, 15, 22

geben regelmäßig Konzerte, z.T. mit Band: 2, 5, 6, 9, 11, 15, 18, 20, 21, 23

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3 Comments

  1. Lajla Nizinski:

    „Brief an unsere Kinder“: singt, singt, singt, dann habt ihr keine Angst, wenn ihr für Papa das Bier aus dem Keller holen müsst. Singen befreit. Wem wird damit die Angst in den Tatort Filmen genommen? Dem Täter, dem Opfer, dem Kommisar oder dem Zuschauer? Oder sind das Stücke, die die Angst/Spannung erhöhen?

  2. Wolfram Gekeler:

    Die Einzigen auf der Liste, die IM Tatort sangen, waren Stoever und Brockie, die immer ganz zufällig auf ein Musikinstrument stießen, und bei aller Verbrecherjagd musste ein Ständchen stets möglich sein. Nach dem Motto „Böse Bullen singen keine Lieder“ unterstrich das die gemütliche Anlage der Figuren. Und es bot einen Verfremdungs-effekt.

    Bei den anderen geht es eher um einen Vermarktungseffekt: beliebter Tatortkommissar lockt Zuschauer ins Konzert, das macht ihn wiederum als Schauspieler besser verkäuflich usw. Und das ist wichtig in Zeiten, wo jeder Tatortkommissar jederzeit rausfliegen kann, wenn die Quote nicht stimmt. Im Übrigen ist dann ein zweites berufliches Standbein besonders nützlich.

  3. Michael Engelbrecht:

    Titel 10 ist natürlich grosses Kino.

    Zur Schnapsidee des Projekts:

    1) zuerst müssten alle sechs bislang Ungehörten, und der verlorene Dirk Haberkorn, via Email, nicht öffentlich, gefragt werden, wie sie dazu stehen. Dann weiss man, wieviele dabei wären. Dann erledigt sich die Sache von selbst, denke ich.

    2) Minimum 6 (Zahl der Mitmachenden)

    3) editorische leitung: martina und wolfram

    4) Ich käme 100prozentig erst am Schluss dazu, wenn aus der Laune konkrete 200 Seiten entstanden sind, und mache den Rest, redigieren, eigene Texte dazumixen etc. – logisch woll, dass der Meistschreibende hier das Schlusslicht bildet.

    5) Texte verwandeln sich, wenn sie mit Hinblick auf Publikationen verfasst werden. Verliert bloss die falsche Ernsthaftigkeit aus den Schöpfungen. Tonfälle sollten drastisch variieren. Reflexion, Anekdote, Fiktion: alles müsste so geschnitten werden, dass das Lesen zur reinen Lust wird.

    6) it will never happen, i think.


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