„Ist alles keine Arbeit, aber es muss ja gemacht werden!“ Stimmt! 30 Jahre nach Herbert Grönemeyer ist es an der Zeit, mal nachzufragen, warum der Mann derart auf den Hund gekommen ist. 100 Jahre Merkel in der Politik, Rihanna, Miley und Beyoncé im Pop – und die Fussballerinnen sind auch noch sehr erfolgreich. Auftritt: Ray, George und Berthold (sic!) Mann, die sich Ende der 80er Jahre in Rotterdam trafen, viel Musik zwischen Drafi Deutscher, LX Chilton, Robert Wyatt, Kevin Ayers, Hannes Wader, The Who, Soul, Reggae und viel Velvet Underground hörten, beschlossen „die deutschen Yes“ zu werden, als sie schließlich merkten „Wir sind der Mann“. Mit Yes wurde die Latte vielleicht etwas hoch gehängt, aber zumindest Künstler wie Peter Maffay, Pur, Grönemeyer und lieb gewonnene Diskurs-Popper wie Die Sterne oder Die Türen müssen sich jetzt ganz warm anziehen, denn Wir sind der Mann schütteln nicht nur zwölf perfekte Popsongs aus dem Ärmel, sondern können auch noch textlich die ganze Klaviatur zwischen Philosophie und Klamauk zu bedienen, wenn sie die bohrenden Fragen der Gegenwart zumindest schon mal formulieren: „Wo fängt Mann an?“ Und: the first appearence of the „Reformhaus“ in German Popmusic is now! „Freudenhaus des Stuhlgangs“. Wenn das nichts ist, dann weiß ich auch nicht.