Thomas Weber vom Kammerflimmer Kollektief und ich hatten schon vor Jahren einen Plan ausgeheckt, der leider nie Realität wurde: wir wollten Robert Wyatt im Norden Englands besuchen, mit dem Auto quer durch England fahren (road movie!), ohne uns vorher anzukündigen.
Nach seinem offiziell verkündeten Rückzug vom Musikgeschäft nahmen wir diese Idee noch einmal spielerisch auf. Wie wäre es, ich schriebe die lyrics, und den einzigen Song meines Lebens, Thomas würde das ganze ergänzen, meinen fröhlichen Dilettantismus kaschieren und in eine Rohfassung incl. Demo verwandeln – und dann treten wir in meinem Toyoten die Reise in den Norden an.
Im Gepäck ein paar rare Scheiben, die auch eine Überraschung für diesen Musikfuchs wären, wir würden über Jazz und die Welt reden – ich habe mit Robert ja schon oft genug über Jazz und die Welt gesprochen (immer eine Freude, seinem unkonventionellen Denken zu folgen!) – und ihm dann das Demo vorspielen, und ihn darum bitten (wenn er das Lied mag) einfach nur den Song zu singen. Hinterher würde im Studio alles seine endgültige Form annehmen und Robert zur Genehmigung vorgelegt.
Wahrscheinlich bleibt dies ein Tagtraum, aber gerade habe ich dann doch eine andere uralte Idee umgesetzt, und ihm ein Buch geschickt, dass ihn im besten Sinne „umhauen“ wird, wenn er es nicht kennt. Die englische Fassung von Julio Cortazars „Rayuela“. Ich hoffe, die alte Adresse stimmt noch, aber ich weiss, er wohnt noch immer in dieser kleinen Stadt, und die lokale Post kennt Robert Wyatt. P.S.: schön doof, ich habe gerade gemerkt, dass ich ihm die spanische Originalfassung habe zukommen lassen!