Ich legte Michael Comos, Chor- und Rocksänger, die neun Cover meiner Alben der ersten Stunde meiner nächsten „Klanghorizonte“ (20. Dezember, 1.05 bis 4.00 Uhr, Deutschlandfunk) vor, und er sollte die Namen, von denen er keinen kannte, die Titel der Cds, und vor allem die Cover selbst auf sich wirken lassen. Was für eine Musik würdest du in dieser Stunde erwarten, fragte ich ihn. Mr. Comos liess seinen Sätzen Raum, sich zu formen und erzählte mir folgendes, mit Pausen, in den er sein Blick über neun Cover schweifen liess: „Ich habe ja noch keine deiner Sendungen gehört, aber hier erwarte ich etwas Ruhiges, Meditatives, und auch Kaltes. Manches lässt mich an Eis denken, Schnee, der Hund zum Beispiel. Dann wieder ist da dieses unwirkliche Bild mit Spuren von Haut und etwas Abstraktem, das könnte düster sein, ziemlich abgedreht, unheimlich. Genauso wie das Cover mit der schemenhaften nackten Frau. Ich glaube, da prallen einige Kontraste aufeinander, eine CD heisst „Transeamus“, das habe ich selber mal gesungen, ein alter lateinischer Text, aber dieses zugehörige Nachtbild in freier Natur hat etwas sehr Dunkles – als würde die Musik nicht in hellen, lichten Räumen vorgetragen. Scheint in die Jahreszeit zu passen, nicht unbedingt zu Weihnachten. Natur scheint eine besondere Rolle zu spielen, etwas Abgelegenes, aber auch Angst. Der Flüchtige da!“ Ich sagte ihm: Alle Achtung, die Gemengelage stimmt.