Morgen tauchen unsere Empfehlungen für den Monat April auf, Jo macht auf ein spezielles Philosophicum aufmerksam, das, bitte nicht lachen, mit Putzen zu tun hat. Aber schliesslich drehte sich ja auch ein horizonterweiternder philosophischer Roman der 70er ums Putzen, naja, um „Zen oder die Kunst, ein Motorrad zu warten“. Aus ebenso alter Zeit (1971) stammt ein Soulwerk des vor Jahren gestorbenen Sängers Gil Scott-Heron. „Pieces Of A Man“ ist wieder auf Vinyl zu haben, und es ist verblüffend, wie dieses Frühwerk immer noch Verwundbarkeit, Intensität, Härte und entspannte Jazzkunst kombiniert (s. Foto). Und das erzähle ich aus keiner fernen Erinnerung heraus: ich habe die Platte heute laut, sehr laut, gehört, und auch wenn unser Rezensent dezent darauf hinweist, dass das zweite Stück des Albums hypersentimentaler Schmus ist – diese Platte ist jede Zeitreise wert! A propos Zeitreise: ein wahnwitziges Jazzalbum hat Polar Bear veröffentlicht, und der Drummer Seb Rochford transportiert da – neben noch ganz anderen Dingen – abwegige, „positiv verrückte“ Soundwelten aus der Zeit der Präsidentenmorde und Apollomissionen in das London des Jahres 2014, ohne Imitate. Bleibt dann noch ein Jahrhundertbilderbogen, extrem knapp formuliert, mit kurz aufblitzenden Szenen, ein rabenschwarzer „country noir“-Roman von Daniel Woodrell, „In Almas Augen“. Wahrheitssuche in der Mitte von Nirgendwo, USA. Vergessen Sie Krimis, die in der Eifel spielen!