Das Musik hoeren, das Sich-Begeistern, das Erinnern, das Musik ausloest: ein weites Feld, und vieles waere zu sagen.
Jedes Wiederhoeren liebgewonnener Alben beeinhaltet gleichzeitig, den Moment oder die Momente vor sich zu sehen, als man diese Musik zum ersten Male hoerte – oder wieder gehoert hat. Seit dem ersten Hoeren ist Zeit vergangen; manchmal sehr viel Zeit. Der verstaendliche Wunsch ist: way back in time gehen – und wenn auch nur fuer zwei Seiten einer Vinylschallplatte.
Waren die Zeiten, an die man sich gerne erinnert, schoener? Nein, hier schuettele ich vehement den Kopf: sie waren nicht schoener, sie waren anders. Viele Menschen um einen waren noch da, und andere hatte man noch nicht aus den Augen verloren. – Das Leben, die Zeiten waren uebersichtlicher. Alben hatten eine laengere Haltbarkeitsdauer als heutzutage, wo spaetestens nach einem Vierteljahr bereits das Verramschen im nice price Segment einsetzt. Vom (zumeist digitalen) Ueberangebot, dem immer schriller werdenden Hype, der es einem fast unmoeglich macht, die Spreu vom Weizen zu trennen, ganz zu schweigen.
Das Treppengelaender der eigenen Erinnerung also nicht allzu fest umklammern, den Automatismus, der einen das vierzigste Album von einem Kuenstler kaufen laesst, weil man die anderen, neununddreissig Alben davor auch gekauft hat, auch mal vernachlaessigen? Nicht immer auf Nummer Sicher gehen, Alben anhoeren, die einem auch einmal harte Nuesse zu knacken mitgeben, Aufgaben stellen? Waere ja mal ein Vorsatz.