Zuletzt sah ich David Crosby in einem Swimmingpool, im Laurel Canyon, das war so 1971 herum, und ein paar attraktive Frauen schwammen im Pool, und er wirkte bekifft, die Augen waren glasig, es war nur eine kurze Szene, aber vielsagend, in einem Film, der die Geschichte erzählte, wie Kalifornien in kurzer Zeit mit seiner gesammelten Songwriter-Zunft Musikgeschichte schrieb, und heute hörte ich sein neues Album CROZ, und es ist natürlich altmodisch, und Fans werden sagen, zeitlos, aber beim ersten Hören gefiel mir so manche Atmosphäre, nichts Berauschendes, Liedertagewerk, with a beating heart, und Wynton Marsalis (der bornierte Jazzbulle) und Mark Knopfler brauchte ich in diesem Leben auch nicht mehr, nicht mal als Gastmusiker, aber dann war da dieses eine bewegende Lied, MORNING FALLING heisst es, oder FALLING MORNING. Und ich zähle dieses Geisterlied einfach mal zu seinen besten Songs überhaupt. Diese Platte hat, im besten Sinne, „ihre Momente“. Ganz gleich, wie gediegen die Studioproduktion insgesamt ist, ich höre dieser Stimme gerne zu. Und manche Echos von 1971 wollen nicht verklingen. Und das hat durchaus was Gutes.
1 Comment
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Uwe Meilchen:
Im MOJO der Anfang Januar erschien war ein mehrseitiges, ganz vorzuegliches Interview mit David Crosby. Good to have him back.