Hallo Michael,
nur eine kurze Rückmeldung zu der jüngsten Ausgabe der Klanghorizonte, die für mich auch eine Wiederbegegnung war mit Entdeckungen, die ich in früheren Sendungen von Dir gemacht hab.
„Luxa“ z.B. ist schon seit längerem meine Lieblingsplatte von Harold Budd gewesen. Sehr interessant war von Budds Arbeitsmethoden zu hören (solche Regeln klingen immer vertrauenswürdiger als z.B. Kategorien wie „Inspiration“). Wahrscheinlich hab ich „Luxa“ auch bei Dir zum ersten Mal gehört.
Genauso wie Arthur Russell, dessen „Worlds of Echo“ ich in letzter Zeit wieder gehört hab. Mir gefällt sehr diese etwas spröde und sparsame Kombination von Cello, Gesang und electronics. Jetzt im ersten Stück außerdem Percussion und Bläser zu hören, daran muß ich mich erst mal gewöhnen …
Auch das Stück, das Du von Marsen Jules (eine weitere Klanghorizonte Entdeckung für mich) gespielt hast, war überraschend, nachdem ich auf seiner website eine Vorabveröffentlichung gehört hatte, die mehr auf der melodischen Linie dessen liegt, die ich schon kenne.
Völlig unbekannt war mir die Musik von Simon James Philips, die meiner Vorliebe für minimalistische Klänge sehr entgegen kommt und das besonders, weil sie Pausen lässt (im Gegensatz zu vielem „Zugekleisterten“ bei Phillip Glass etwa). Ich stell mir vor, so ähnlich hätte minimal music von Cage klingen können (na ja, etwas übertrieben, gebe ich zu).
Das Wiederhören von Lieblingsmusik und gleichzeitig die Neugier auf Unbekanntes, dieses Wechselspiel bestimmt naheliegenderweise nicht nur bei mir vieles, was sich um die Leidenschaft für Musik dreht. Beim Hören der Klanghorizonte haben sich dabei über die Jahre so etwas wie Jahresringe von Hörerlebnissen gebildet, die bei jeder neuen Ausgabe sachte mitschwingen und sich dann mit Neuem anreichern und auch umgekehrt.
Ich freu mich also schon, wie immer, auf die nächste Ausgabe.
Liebe Grüße, Frank (Nikol, Anm. d. Manafonistas)