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2014 16 Jan.

Gregor öffnet seinen Plattenschrank (62)

von: Gregor Mundt Filed under: Blog | TB | 3 Comments

Seit meiner intensiven Beschäftigung mit der Discographie Paul Bleys und dem damit verbundenem Wiederhören seiner Schallplatten und CDs, komme ich nicht mehr von ihm los, ich bin hingerissen, begeistert von dem musikalischem Werk dieses Mannes. Deshalb nun weitere Fortsetzungen, heute:

 
 

Paul Bley Teil 2

 

… und was gibt es am Anfang der neunziger Jahren von den musikalischen Aktivitäten von Paul Bley zu berichten? 1990 begann gleich mit einem Paukenschlag, SteepleChace brachte die unglaublich gute Duo-Platte Paul Bley / Niels-Henning Orsted Pedersen heraus (das war meine letzte Paul Bley Langspielplatte, leider ist sie verloren gegangen, aber sie ist als CD wieder erhältlich). Im März 1990 spielte Bley eine weitere Duo-Platte ein, dieses Mal mit Gary Burton: Right Time, Right Place. Es werden Titel gespielt, deren Bley sich im Laufe der nächsten Jahre noch öfter erinnern wird, es sind Kompositionen seiner ehemaligen Frau Carla Bley: zum Beispiel Ida Lupino oder Olhos De Gato.

 
 
 

 
 
 

HAT HUT-Records führte im Mai 1990 Paul Bley, Hans Koch und Franz Kogelmann zusammen, man spielte mal solo, mal im Duo und auch im Trio und nannte das Ganze 12 (+6) In A Row.

Am 20.Juli ging es dann einmal mehr nach Mailand, wo sich Paul Bley mit Charlie Haden und Paul Motian traf, um Memoirs aufzunehmen. Auf dieser CD sind Stücke von Monk, Coleman, Haden, Motion und auch Bley zu finden. Zwei Jahre später sollte unter der Regie von HAT HUT eine weitere interessante CD eingespielt werden: Annette. Auf dieser Platte finden sich Kompositionen von Annette Peacock, interpretiert von zwei ehemaligen Lebensgefährten von ihr, both Bley and Peacock were once married to „Annette“. Das Trio vervollständigt dann wieder Franz Koglmann.

 

Im Februar 1991 wird in Montreal ein weiterer Meilenstein in der recording career Bleys aufgenommen, Changing Hands, Paul Bley spielt Solo, fast nur Eigenkompositionen, bis auf Summertime von George Gershwin.

Manfred Eicher hat sich auch in den neunziger Jahren an so manch ein Projekt mit dem Meister gewagt: so im September 1991 die Aufnahmen zu In The Evenings Out There mit Paul Bley, Gary Peacock, Tony Oxley undJohn Surman und, weil gearde so viele gute Musiker um Jan Erik Kongshaug und Manfred Eicher herum anwesend waren, spielte man gleich noch eine weitere hervorragende Platte ein, jetzt aber unter dem Namen „John Surman“, ansonsten aber mit derselben Besetzung, Titel der ebenso im September 1991 aufgenommenen CD: Adventure Playground.

 
 
 

 
 
 

Dann sollte es noch drei Jahre dauern bis Bley wieder in Oslo auftauchte, jetzt mitEvan Parker und Barre Phillips Titel der CD Time will tell , Aufnahme Januar 1994 in Oslo.

Aber auch der Produzent Jean-Jacques Pussiau war nicht untätig und nahm wiederum in New York am 25. April 1992 Fly Away Little Bird auf, die Besetzung wieder einmal: Jimmy Giuffre, Paul Bley und Steve Swallow. An eben diesem Tag spielte Paul Bley gleich noch eine CD ein: Hommage To Carla, eine Solo-Piano-Aufnahme. Was für eine Platte, was für wunderbare Stücke: Olhos De Gato, Vahskar, Ictus, Seven etc.! Übrigens hat sich Bley in diesen Jahren wohl öfter an Carla erinnert, spielte er doch schon fünf Monate früher, im Dezember 1991 für Steeple Chase Paul Bley plays Carla Bley ein, allerdings hat sich Bley damals von Marc Johnson und Jeff Williams begleiten lassen. Die Stückeauswahl ist ähnlich der zuvor erwähnten Platte Homage To Carla, hier wird allerdings auch das herrliche Ida Lupino gespielt.

 

1992, das Jahr, in dem Paul Bley sechzig Jahre alt wurde, sollte Bley auch wieder nach Italien und Dänemark führen, dort nahm er im April Mindset im Duo mit Gary Peacock auf (wobei diese sehr schöne CD mehr Solo- als Duostücke enthält) und hier, auch im April, solo die Caravan Suite. Das Aufnahme-Jahr endet in Kopenhagen, im Jazzhus Montmartre, wo Bley Solo auftritt und Bandmaschinen mitlaufen, es entsteht die CD Paul Bley – At Copenhagen Jazz House. Im März 1993 kommt es  in New York unter Kenny Inaoka und Mac Nishiwaki zu einer Aufnahmesession mit Paul Bley, Steve Swallow und Paul Motian, ein ungewöhnliches Treffen unter japanischer Regie: So wurde die Platte angekündigt.

 
アルバム名:ZEN PALACE
アーティスト名:Paul Bley Trio 
レーベル名:ekURBAN

19933月、NYでの録音。ポール・ブレイは、S.スワロウ(b)やP.モチアン(ds)とはたびたび録音しているが、このトリオでは史上初の顔合わせ。ブレイの希望で銘器ベーゼンドドルファー・インペリアルがスタジオの持ち込まれた。それぞれが持つ独特のスペースとリズム感覚の中でインタープレイが行われ、何ものにもとらわれないオープンなジャズが展開され、極上の心地よさを味わうことができる。

 
Der beigelegte Text zur CD ist mir bis heute ein Rätsel (wenn mir das mal eine/r übersetzen könnte?). Zu hören sind Kompositionen von Paul Bley (vier) und jeweils eine von Steve Swallow und Paul Motian.
 
 
 

 

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3 Comments

  1. Henning:

    Schön Gregor! Zwei Anmerkungen: Jazzhouse in Kopenhagen ist NICHT identisch mit Montmartre! Das legendäre Montmartre hat nicht lange bestanden. Kürzlich ist es an der alten Stelle in renovierter Form wiedereröffnet. Es ist etwas grösser als ein ge-
    räumiges Wohnzimmer.

    Was den japanischen Text betrifft: einfach in den Google Übersetzer eingeben. Dann wird die Richtung des Inhalts klar.

  2. Henning:

    Auf dem vorletzten Album von Jakob Bro steht ein schönes Solostück von Paul Bley (dürfte die aktuellste Aufnahme sein).
    Zu finden auf Website von Bro: Bro/Knak.

    Der dänische Schlagzeuger Kresten Osgood hat schon vor Jahren eine Duoplatte mit Paul Bley aufgenommen. Zu finden auf ILKMUSIC

  3. Michael Engelbrecht:

    Eigentlich sollte es bald mal einen Paul Bley-Kongress geben. Ich werfe mal ein Meisterwerk in die Runde aus etwas älterer Zeit, das unerschöpflich ist: VIRTUOSI – mal ein Pianotrio des Meisters, das so viele andere Pianotrios der verdienten Harmlosigkeit überantwortet. Ausnahmen gibt es zum Glück noch zu genüge …


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