Es war 1967. Glen kämpfte um eine Solokarriere… Melodien flogen ihm zu, in Bruchstücken, wie ausformuliert, die ganze Palette. Er sang sie, er spürte sie, er liess sie voller Unruhe im Hinterkopf. Während eines Frühstücks (er erinnert sich an alles, die Corn Flakes-Schüssel, sein schwarzer Pick-Up vor dem Küchenfenster, das Cover einer Dolly Parton-Schallplatte neben dem Kühlschrank) durchfuhr es ihn, als er John Hartfords „Gentle on My Mind“ im Radio hörte.
Er war sofort mit diesem Lied eins, das von einer verlorenen Liebe erzählte, versammelte die Mitglieder seiner alten Band (Wrecking Ball hiess sie, glaube ich, oder Wrecking Crew), mit der er schon für Elvis gespielt hatte, die Beach Boys, und Frankie Boy. Sie hauten eine raue Version für Capitol Records raus, zwischen den Versen rief Glen den Musikern genaue Anweisungen zu. Der anwesende Produzent verliebte sich in den Song und die improvisierte Aufnahme. Er entfernte Glens Zurufe aus dem Mix, und aus dem souligen Demoband wurde ein Hit.
Nach seiner Alzheimer-Diagnose 2011, gewinnt der Text von „Gentle on My Mind“ über „forgotten words and bonds“ und die trickreichen Verzweigungen der Erinnerung eine andere Schärfe. In einem Interview erzählte seine Frau, dass er trotz seiner aufkommenden Ängste (mitunter vergass er, wo das Badezimmer war), eine enge Verbindung zu seinen alten Songs behielt. Die Musik war, tatsächlich, freundlich zu seinem Geist. Im Studio nahm er sich die alten Stoffe wieder vor, und diese rohen Neugestaltungen all der „alten Hüte“ bilden die Basis des neuen Albums „See You There“. Eine bewegende Aufnahme, Mr. Campbell!