Das war der Titel des ersten Soloalbums von Eberhard Weber. Ich kannte ihn damals als kurzzeitiges Mitglied des Dave Pike Set, sah ihn im Dortmunder Domicil mit der Band spielen. In meiner Erinnerung war es ein warmer Sommertag, als ich im grossen Vorraum der Mensa der Uni Münster durch die Schallplatten stöberte (damals gab es dort nicht nur bestes Haschisch mit hohem THC-Gehalt, sondern auch fahrende Händler, die stets einen ausgewählten Musikgeschmack bewiesen). Und da hatte ich sie in der Hand, die erste Langspielplatte des Bassisten, mit einem Cover, das sich in seinem der Naiven Malerei nahen Stil von anderen ECM-Covern der frühen Jahre deutlich unterschied. THE COLOURS OF CHLOE war aber ein dem Bild seiner Frau Maja durchaus gerecht werdendes Stück Märchenmusik: alles Getriebene war aus dieser neuen Spielart des Jazz verschwunden. Als ich viele Jahre später Eberhard zu einem Interview traf, erzählte er mir, dass er all seine sich bis dahin angesammelten Ideen in dieses Album habe einfliessen lassen. Und wie er immer schon von einem besonderen Ton geträumt hatte, und dass sein unverkennbarer Bass-Sound (der auf seiner neuesten Arbeit, „Resume“ zu einer wundersamen Zeitreise einlädt) schon in den Kinderjahren erste Inspirationen erhielt, als bei ihm daheim Klassische Hausmusik dargeboten wurde, und der kleine Eberhard, im Bett liegend, die Töne, seltsam weich gefiltert, durch die Wände hindurch vernahm.