Nachdem auf diesen Seiten immer wieder von Borussia Dortmund die Rede ist, ist es an der Zeit, auch mal von Hannover 96 zu schreiben.
Zehn Jahre alt war ich, als Horst Podlasly seinen Platz im Tor von Hannover 96 bezog, das er 203 Spiele lang hüten sollte (1963 bis 1971). Damals, in den sechziger Jahren, spielten noch Hans-Josef Hellingrath, Jürgen Bandura, Klaus Bohnsack,Otto Laszig, Werner Gräber, Walter Rodekamp, Udo Nix und viele andere bei Hannover 96. Natürlich hatte ich schon bald von allen Spielern mein Foto für das Fußball-Sammelbild-Album aus dem Bergmann-Verlag Unna der Saison 1966/67.
Hier zwei Beispielbilder aus dieser Zeit – Horst Podlasly und Jürgen Bandura:
Die Saison 2011/12 war und ist für alle 96-Fans, auch wenn sie so manchen Frust einstecken mussten, ein einziges Fußball-Fest. Was konnten wir nicht für wunderbare und vor allem spannende Spiele ansehen. Und natürlich: es durfte auf keinen Fall eines verpasst werden und vor allem nicht das entscheidende Spiel Atletico Madrid – Hannover 96! Doch genau das Schauen dieses Spiel sollte mir große Probleme bereiten. Dies ist meine Geschichte:
Die Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul in Untermarchtal ist eine katholische Ordensgemeinschaft in der Diözese Rottenburg – Stuttgart. Dort in Untermarchtal auf der Schwäbischen Alb betreiben die Barmherzigen Schwestern unter anderem ein Tagungshaus. Vom 28.03. bis zum 30.03.12 hatte ich dort an einer Tagung teilzunehmen. Natürlich war mein erster Gedanke „…und, was ist mit Fußball?“ Atletico Madrid – Hannover 96 , das große Europa League Spiel war für den 29.03. 21.00Uhr angesetzt, Übertragung durch Kabel 1. Es gab im Tagungshaus einen betagten Fernsehapparat, der allerdings nur Sat 1 und damit lediglich in der Lage war, das Schalke-Spiel zu übertragen. Und nun nahm ich allen Mut zusammen und fragte die Barmherzigen Schwestern, ob sie mir in einer zutiefst weltlichen Angelegenheit weiterhelfen könnten. Mit einer nie erlebten Hilfsbereitschaft wurde versucht, mir in irgendeiner Weise – und sei es nur über PC – das Schauen des Spieles zu ermöglichen. Doch leider, nach Stunden der vergeblichen Mühen, das Ende: keine Übertragungsmöglichkeit! Mir war natürlich klar: dieses Spiel musste miterlebt werden, koste es, was es wolle. In Begleitung eines Freundes klapperten wir die umliegenden Dörfer ab. In Munderkingen fanden wir schließlich das WALK IN, eine Kneipe, vor der die Vereinsfahne von Bayern München wehte. Sei´s drum! In der Dorfgaststätte dann das Wunder: In einem riesigen Hinterzimmer hatte der Wirt richtige Ränge aufgebaut, mit Beamer und Leinwand konnten die Spiele hervorragend angeschaut werden. Da wir die ersten Gäste waren, die an diesem Abend Fußball schauen wollten, bekamen wir mit Kabel 1 und der Übertragung des 96er-Spiels natürlich den Zuschlag. Und was für ein Spiel das war!