Als wir in seiner Hütte ankamen, legte der Chef eine Playlist von Spotify auf, „The hottest sound from the Sahara“, oder so ähnlich der Titel, und aufgeräumte Wüstenklänge sorgten für eine Art Oase. Eisgekühlte Drinks, und Aufgetautes aus dem Sortiment von Coppenrath und Wiese. Zwei Jungs, neun Mädels, und Komoot zeichnete die Querfeldeinroute auf, so dass wir sie jederzeit nachradeln können. Über Stock, Stein, Wald, Täler, sanfte Anstiege, ein Volksfest der lokalen Feuerwehr, ein ausgebrannter PKW auf einem Kornfeld, und zwei glimpflich verlaufende Stürze. – Wenn das so eine lange Strecke ist für dich, Michael, sagte der Chef, dann ist es ja fast ein Roadmovie. Wir hatten noch Wochen zuvor über ein teilweise in Finnland spielendes Roadmovie gesprochen, da war der Protagonist ein Crack, was das Studium von Fahrplänen anging. Immer, wenn die Rede auf Finnland kommt, kommt mir über kurz oder lang Edward Vesalas schönste Platte in den Sinn, „Nan Madol“.