Den Plan hatte ich schon länger ins Auge gefasst, und jetzt führe ich ihn aus, allerdings nicht unter den geträumten Vorzeichen. Ich begann im Jahre 2011, als der BVB die erste von zwei Meisterschaften unter Klopp holte, hier auf dem Blog, zusammen mit Jo und Dirk. Ich hatte grosse Freude daran, grossenteils aus der Hüfte zu schreiben, und manchmal im Teamwork (The Ship – a review and a story bleibt mein Favorit, auch dank Ians Input), in variierenden Textformen, mich in Feldern zu tummeln zwischen dem Trivialen und der Sehnsucht, zwischen sound & vison, Traum und Traumdeutung, Tagebuch und Fiktion, Zeitreisen und Radio, Fussball und Heimatkunde, Sylt, Lanzarote, Kristiansand, etcetera etcetera. Nun schliesst sich ein Kreis für mich – der Rahmen wäre perfekt gewesen mit dem Gewinn der Meisterschaft unter Edin Terzic (ich hätte es gerade ihm so fucking gegönnt!), und einigen drumherum drappierten Stories (etwa ein Re-Boost alter Heimatorte). Shit happens. Melancholia rules.
Ich begegnete gestern Abend und heute auf dem Borsigplatz auf einer kleinen Nostalgierunde, die im Westpark und am Stadion endete, etlichen Menschen, die sich einfach dadurch entlasten konnten, dass sie ihrer Fassungslosigkeit Ausdruck verliehen (ich war und bin genauso angezählt, keine Frage) – wir teilten Beobachtungen, Empfindungen, Erlebnisse, Sekunden, Schocks, Ernüchterungen. Kollektive Trauer – nichts anderes ist das, es muss da nicht immer um Krieg und Tod gehen. Abschiede von Illusionen spielen sich im Leben auf vielen Ebenen ab. Und da jetzt so einige andere Themen anstehen, und so manches von mir zuende erzählt wurde, verlasse ich diesen Kreis. Aller Dank geht an alle, mit denen ich mich gut verstand und verstehe, die eindeutige Mehrheit. Und wenn ich mit einer der grössten Sozialfloskeln schliesse, ist sie doch ernst gemeint. Wir bleiben in Kontakt.
(Borsigplatz, „ich in blau“ – mein Abgang fand dann etwas apäter endgültig statt…Ende Juni…was lange währt, wird endlich over…)