[in östlichen weisheitslehren und vielen meditativen praktiken geht es darum, sein „ich“ aufzulösen und mit dem „ganzen“ zu verschmelzen. das kann auch beim musikhören geschehen. normalerweise bleibt ja eine kritische distanz in der rezeption. gestern dieser überraschungsmoment, als ich in ein mir bis dato unbekanntes album eintauchte, auswählt als objekt einer allabendlichen „albumstunde“, um es kennenzulernen. zunächst dies: ein brilliantes sopransaxophon und ein piano, dazu kraftvolle perkussive geräusche (ich dachte an oregon). „hey, was ist das denn jetzt?“ kurz ins internet geschaut (ich muss immer wissen, wer und was da spielt). es stellte sich als ein cello heraus. zurück am ort des geschehens, zog es mich dann vollends weg, wie im traum. eine zarte, intime frauenstimme gesellte sich bald hinzu, singend, flüsternd, rezitativ. ich dachte nur halbtrunken und verschmolzen: „diese musik, das bin ich selbst“ und auch so etwas wie „album des jahres“]