Testen Sie einfach die Pilotfolge. Also, zweiter Weltkrieg. Die Scheissnazis. Und dann ist da noch das künstlerische Zeug. Eine ganze Villa voller Künstler und Intellektueller – Max Ernst, Andre Breton, Hannah Arendt, Victor Serge – leben in Angst um ihr Leben und sind, weil Menschen nun mal in vielen Welten leben, auch in dunklen Zeiten, stets damit beschäftigt, sich zu erden, Auswege zu finden, die raren, schönen Momente auszukosten. Es ist ja auch die Zeit der Surrealisten, also ja, es gibt ein paar seltsame Partys. Das surrealistische Element zeigt sich auch in kleinen filmischen, experimentellen Vignetten, die durchgängig inszeniert werden, komplett mit den Spezialeffekten dieser Zeit. Auch der Abspann ist in diesem Stil gefilmt und erinnert jedes Mal daran, dass die Menschen in den 40er Jahren nicht nur im Zweiten Weltkrieg kämpften (als das US-Militär involviert wurde) oder weinend zu Hause warteten. Sie haben Kunst gemacht! Sie spielten herum! Sie, ja, sie knutschten! (Bei Max Ernst denke ich derzeit an das Fabelwesen Loplop aus der surrealen Abenteuermusik von Aksak Maboul und, unvergessen, an Markus Orths furiosen Roman „Max“. Wer „Belfast“ mochte, diesen wunderbaren kleinen Film über die Ära der „Troubles“ (aus der Perspektive eines Kindes, mit der Musik von Van Morrison), der kann bei „Transatlantic“ nicht fehlgehen.)