Tennis, Jazz, Dylan, Filme, Drogen, Nietzsche, Beethoven. Warum also lache ich? Weil Geoff Dyer wieder einmal Kommentare und Beobachtungen mit Intellekt und Witz verbindet. Dyer, der zwischen Kritik und Memoiren hin und her springt, ist einer der wenigen Autoren, deren Absätze ich sofort wieder lesen kann, um mehr daraus zu ziehen. Die Wendungen und Vergnügungen sind zahlreich, und wenn man das Buch schließlich zur Seite legt, denkt man: „Oh ja, so schlau war ich schon immer, nicht wahr?“
(Steve Martin)
„Mehr als der Titel vermuten lässt, ist The Last Days of Roger Federer eine fesselnde Serie von Meditationen über geistige und körperliche Sonnenuntergänge im Leben von Malern, Musikern, Philosophen, Dichtern, Boxern und natürlich Tennisspielern. Der Stilist Dyer ist hier auf der Höhe seines Könnens und serviert Rätsel, Paradoxien, logische Verknüpfungen und andere zerebrale Genüsse. Sogar seine Syntax ist witzig. Dieses großzügige Angebot von Dyers aufschlussreichen, oft urkomischen Betrachtungen über Kunst, Leben und Sport ist ein Fest für seine Leser.“
(Billy Collins)
Ich habe Geoff Dyer einmal in London besucht. Er hatte mit seiner Partnerin so ein Zen-Ding laufen, und es ging nur barfuss in sein Wohnzimmer. Wir sprachen über sein berühmtestes essayistisches Werk „But Beautiful“, das viel mit Jazz zu tun hat. Mein Favorit ist sein Buch über Tarkowskis Meisterwerk „Stalker“, dem er Szene für Szene nachstellt, und dem ohnehin nicht gerade temporeichen Film noch eine andere Form von Langsamkeit an die Seite stellt. Ich bin ein Fan seiner „non-fiction“-Bücher, auch wenn er einst einen meiner liebsten polnischen Kinofilme, “Ein kurzer Film über die Liebe“, seltsam humorlos verrissen hat. Interessant. Am Ende unseres Treffens waren wir uns einig, dass in den späteren Jahren des Keith Jarrett Trios, seit den gross dokumentierten Abende im Village Vanguard, die trance-induzierenden Groovestücke ohnegleichen waren. Ich freue mich auf sein neues Buch, von dem ich die ersten zehn Texte mit einem inneren Lächeln gelesen habe. Das zweite Kapitel – und das Buch ist voller endlos kurzer Texte – erzählt etwas über Bob Dylans Song „Tangled Up In Blue“. Gewitzt, klug, keineswegs neunmalklug – wie lautet das englische Wort dafür? „Sophisticated“. Nach Oliver Burkemans „4000 Wochen – Das Leben ist zu kurz für Zeitmanagement“ das nächste vielersprechende Buch über, nun ja, Endzeiten, Endspiele – mit, zumeist aber ohne, Roger Federer.“
(Michael E.)
„Geoff, das ist dein achtes Buch, seit Du das letzte Mal einen Roman geschrieben hast. Hast du aufgehört, Romane zu schreiben?
Ja, so ziemlich. Ich habe all diese Bücher mit einer beträchtlichen Bandbreite an Themen geschrieben, aber meine Romane lassen sich in ein paar Sätzen zusammenfassen: Ein Mann geht auf eine Party, trifft ein Mädchen mit einer Gruppe von Freunden und verliebt sich. Das ist alles, was ich hatte. Als Nächstes möchte ich eine englische Version von Annie Ernaux‘ „The Years“ schreiben, um einige Aspekte meiner ganz gewöhnlichen Kindheit in den 1960er Jahren in der englischen Arbeiterklasse und der halb-ländlichen Welt festzuhalten, die mich geprägt hat, und die verschwunden zu sein scheint.