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2022 1 März

Das letzte tyrannische Großreich in Europa

von: ijb Filed under: Blog | TB | 8 Comments

»In ihrer Geschichte hat die Ukraine immer wieder einen hohen Preis dafür gezahlt, dass sie es wagte, sich dem russischen Autoritarismus zu widersetzen – und tut dies bis heute. Mitte des 19. Jahrhunderts verbot das Russische Kaiserreich die ukrainische Sprache für ein halbes Jahrhundert aus dem gesamten öffentlichen Leben und verbannte führende Vertreter der ukrainischen Kultur in Gefängnisse oder ins Exil. Im 20. Jahrhundert zerschlugen die russischen Bolschewiki die ukrainische Unabhängigkeit, löschten die ukrainische Intelligenzija aus und töteten in der künstlich forcierten Hungersnot von 1932-1933 rund vier Millionen Menschen in der Ukraine. […] In den 1970er und 1980er Jahren schickte die Sowjetunion systematisch ukrainische Menschenrechtsaktivisten in Straflager. Die russische Besetzung der Krim 2014 und die sich anschließende langwierige militärische und soziale Katastrophe in der Ostukraine sind nur eine Fortführung dieser langen Geschichte«

 

Ein paar Hintergründe zum Jahrhunderte lang andauernden Kampf der Ukraine um Unabhängigkeit und der wiederkehrenden Dominanz von Russlands Seite, aus einem aktuellen Diskussionsbeitrag des ukrainischen Philosophen/Autors Wolodymyr Jermolenko.

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8 Comments

  1. Olaf Westfeld:

    Eines der besten Bücher, die ich nicht zu Ende gelesen habe, ist „Bloodlands: Europa zwischen Hitler und Stalin“ von Timothy Snyder. Das Lesezeichen steckt noch drin. Ich habe immerhin über 100 Seiten geschafft, aber dann konnte ich nicht mehr weiterlesen. Das Kapitel über die sowjetischen Hungersnöte ist sehr eindrücklich.

  2. ijb:

    Das hört sich heftig an.
    Ich habe von Snyder nur dieses Buch:

    https://www.perlentaucher.de/buch/timothy-snyder/ueber-tyrannei.html

  3. Michael Engelbrecht:

    Selbst wenig furchtlose Humans in meinem Kreis fragen sich sehr skeptisch, und ohne grosse Hoffnung, wie Putin aus diesem in Gang gesetzten Prozess noch herauskommen kann, ohne das Gesicht zu verlieren.

    Es ist eben nicht nur eine weitere Gewaltanwendung gegenüber der Ukraine – diesmal stehen wir aufgrund eines zunehemend irrsinniger agierenden Despoten am Rande eines Weltkrieges.

  4. ijb:

    Für Leser/innen mit Spiegel-Plus-Zugang gibt’s heute zu diesem Thema zwei lesenswerte Interviews:

    https://www.spiegel.de/ausland/wladimir-putin-hat-die-ukraine-ueberfallen-experte-hans-henning-schroeder-ordnet-die-lage-ein-a-168a5a78-10c4-422c-888c-8bc6f8dba952

    https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-krieg-william-wechsler-dann-koennte-putin-ueber-truemmer-herrschen-a-7161fa4d-cff9-4413-8b63-ee789a78fed7

    Bei Bedarf kann ich was davon als Kopie per E-mail weiterschicken.

  5. Olaf Westfeld:

    Ich kann mir leider auch kein Ende des Krieges mit Putin vorstellen, der Gesichtsverlust wäre wohl zu groß. Aber selbst wenn er jetzt plötzlich weg wäre – wer oder was würde danach kommen?

  6. Chrissie:

    Das werden sich Elser und Stauffenberg auch gefragt haben.

  7. Olaf Westfeld:

    Hast ja recht… bin eher nicht pessimistisch oder fatalistisch, manchmal verläßt es mich. Insgesamt meine ich aber zu bemerken, dass es in der russischen Zivilbevölkerung Unmut mit diesem Krieg gibt, was ja schon mal ein gutes Zeichen ist.

  8. Chrissie:

    Latest News aus München:

    Impfgegner erobern mal wieder die Strasse! Verlautbarung: Der Ukraine – Krieg ist ein Ablenkungsmanöver der Regierungen von der Pandemie und zur geschmeidigeren Einführung der Impfpflicht. Die Ukraine opfert ihre Bevölkerung um eine russische Invasion vorzutäuschen.


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