Leviathan, der „sich windende“, der Unüberwindliche, der Ungeheuerliche betritt wieder den Plan. Der mythische Riesenwal, das archaische Urwesen. Dieses Mal in Form einer Kollaboration von The Grid und Robert Fripp, die auf altes Material von Anfang der 90er Jahre zurückgreift, als sie in gemeinsamen Sessions offenbar Unmengen an Material produzierten, was immer nur stückchenweise das Ohr der Hörer erreichte. The Grid (Richard Norris & Dave Ball) berichten
‘Robert (Fripp) turned up with a truck load of amps and effects, two great big stacks including delay units with a 76 second delay and played and played and played.’
Jetzt sind die vielen Bänder mit schier endlos weiten Frippertronics und Guitar-Soundscapes neu überarbeitet und mit subtilster elektronischer Musik angereichert worden, die einer ungewöhnlichen Dynamik folgt. Das Album beginnt extrem ruhig mit Empire, einem wunderbar subtilen Ambientstück, dann Milkwood, das ätherisch schwebend sich verdichtet. Langsam dann kommt ein leises Pulsieren in Pulse Detected und Loom dazu, um sich dann in der zweiten Hälfte dieses Meisterwerkes mit Leviathan rhythmisch immer weiter zu verdichten, zieht über After The Rain an zu Fire Tower, das sich auch mit den weiteren Stücken Zhora und Sympathico in einen feinsten futuristischen Slow-Tribal-Techno entfaltet, dem man das Alter des Ausgangsmaterials nicht ansatzweise anhört. So entsteht ein Mahlstrom einer Musik, die langsam und kompromisslos sich aus den Tiefen emporwindet und einen unabweisbaren Sog entwickelt. Ein Monolith, ein wahrlich raumergreifendes Statement, ein Leviathan!