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2021 24 Mrz

Z60 – Surfin‘ on the third wave

von: Uli Koch Filed under: Blog | TB | 10 Comments

Z60 – Zapfenstreich: Ladies and Gentlemen, may I proudly introduce an Anpassungsproblem wegen Vereinsamung, Verlust sozialer Beziehungen, soziale Isolierung, womit der International Code of Diseases einen Zustand bezeichnet, der dem eines Fallschirmspringers in nicht endendem Wolkenmeer gleichkommt, wenn sich sein Schirm nicht öffnet. Ein kalter Aufguß in einer eisigen Sauna, die wir schon lange nicht mehr betreten dürfen. Aerosol Grey Machine für atemlose Autisten, Dauerdusche in der Dunkelkammer. I advance masked. Warst Du schon mal gesund? Lauter Bäche, eher Kloaken fließen murmelnd und mahnend ins Jammertal und mit diesem einen Spahn zündet in der dunkelsten Nacht keiner mehr eine Kerze an. Im Gegenteil: Der letzte macht das Licht aus. Ruhetage für humanoide Mutanten. Ein gläserner Sarg oder ein Herz aus Glas. Unzutreffendes bitte streichen. Zwei Tabletten Vomex und ein halbleeres Glas Wasser. Die virale Pein der Phantasielosen und die viroide Lust der finsteren Propheten. Serieller Sieg transfiniter Minderheitenmathematik, ein goldenes Kalb. Heilige Misanthropie der Moribunden. Die dunkle Seite der Macht. Die Angst des Torwarts beim Elfmeter. Die Einsamkeit des Surfers auf der dritten Welle kurz bevor sie bricht. Hattrick of the mad Hatter (sad matter!). Dauerlutscher oder Daumenschrauben für die Drillinge. Opiumschwämmchen fürs Volk. Lonesome like Silver Surfer in der nach unten offenen Abwärtsspirale, wahrlich ohne Mission – Mission impossible: Alternative facts or alternative fakes? Wirklichkeit ist das, was funktioniert definierte Gautama Buddha einst. Dann scheine ich unwirklich geworden zu sein. Ein andalusischer Hund. Der Beobachter ist das Beobachtete, aber schaut wirklich noch jemand hin? Wollt ihr den totalen Shutdown? Trennwände aus Plexiglas. Die letzte Wiese, ein leeres Theater, aber die Luft ist rein. Zorro oder Zoppo Trump? Z60.

 
 
 

 

This entry was posted on Mittwoch, 24. März 2021 and is filed under "Blog". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. Both comments and pings are currently closed.

10 Comments

  1. Lajla:

    Ausgezeichnete Diagnose des Kaugummilockdowns. Lauter Bäche 😅

  2. Rosato:

    great dark poetry

  3. Lajla:

    Einen Ausdruck zu finden zu einem schwierigen Thema ist Kunst. Der Text hat Karl Kraus Niveau. Auch ich hätte den strikten Lockdown à la Neuseeland begrüßt. Zwischen Freiheit und Sicherheit zu entscheiden ist nicht leicht. Diese Gradwanderung gelingt der Regierung einfach schlecht. Ich wünsche uns Allen Glück.

  4. Jochen Siemer:

    Ich habe Ulis Text nicht als Stellungnahme zu Corona gelesen, sondern als literarisch-künstlerischen Ausdruck. Glück wünsche ich uns allen auch … :)

  5. Uli Koch:

    Ja, möge es allen wohlergehen! Headbanging helps sometimes, auch den Individuen in Käfighaltung, deren Klagelieder in der letzten Zeit lauter und schmerzhafter werden. Zuviel Schritte waren im letzten Jahr alternativlos und rückblickend sehen wir so viele andere Wege, die hilfreich gewesen wären. Zudem steht es jedem lonesome Ranger frei falls die Anderen nicht mitziehen den persönlichen totalen Lockdown zu leben. Die Freiheit, die ich meine, ist immer die der Anderen.

    Fun Fact: Zoppo Trump ist kein amerikanischer Diktator sondern ein ewig scheiternder Bösewicht in einer legendären Serie der Augsburger Puppenkiste!

  6. Uli Koch:

    Im übrigen hat Jochen recht: es ging mir nie um eine Aussage zu Corona, sondern tatsächlich als künstlerisch literarischem Text, eher mit einem Poetry Slam dem Leben auf der Reise durchs wilde Absurdistan eine Stimme zu geben, assoziativ und mit Interpretationsspielraum.

    Die einzige Implikation von meiner Seite heißt: Z60.

  7. Rosato:

    alles Gute, tschüss

  8. Michael Engelbrecht:

    Ich finde den Text nicht gut, milde ausgedrückt.

  9. Uli Koch:

    Why so serious? Ein Blick auf die Innenwelt der Außenwelt der Innenwelt. So volatil sind doch Meinungen und Geschmack und zum Glück auch in unserem Blog bunt und mitunter sehr verschieden.

  10. Michael Engelbrecht:

    War nur ein Beitrag zur Vielfalt. Ich hätte es unredlich gefunden, neben dem versammelten Lob nicht auch mein ganz privates Kopfschütteln zu platzieren. Gruss vom Obstdieb.


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