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2021 22 Jan.

Daniel Lanois plaudert aus dem Nähkästchen

von: ijb Filed under: Blog | TB | 9 Comments

 
 

Gerade habe ich hier ein ganz aktuelles, total interessantes Gespräch mit Daniel Lanois gehört, wo er u.a. über die Arbeit mit Brian Eno, Bob Dylan und Jon Hassell plaudert, sich aber auch an ein paar schöne kleine Geschichten über die Entstehung von Alben wie The Unforgettable Fire, Le Noise oder auch seine Zusammenarbeit mit Peter Gabriel erinnert. Very entertaining!

 

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9 Comments

  1. Jochen:

    Hey, thanks for the hint, man! It´s the incredible Marc Maron („Glow“) interviewing Daniel Lanois. He is my fucking favorite american cynic and stand-up comedian.

  2. Uwe Meilchen:

    As I was a little irritated by his epic introductional rant it’s enlightend to learn he does regular standup comedy.

  3. Michael Engelbrecht:

    Fuck! Marc Maron!!! Now I listened to the whole interview I know from where I do know the voice! He speaks the same WAY he speaks on GLOW. First season, best season.So, yeah, get high without drugs, to quote Danny Boy.

    In fact I know Daniel and he knows me, and I fucking lost his telephone number he gave me in Kristiansand years ago. He said: Michael, phone me in five weeks, and let‘s speak on life. That was a great invitation, and i had been looking forward to the end of those five weeks. But then, when the clock was ticking down, I was running out of moods and ideas for the interview.

    And speaking on life, well, come on, that‘s an ongoing conversations with friends and yourself anyways. So Marc Maron has now heard the forthcoming album, and I have NOT. Damnit. The trick is to write Eno, but, then again, I can wait.

    Should do a twelve minute intro in my next show. On the fucking loser Donald, and fucking deep state non-reality. And those fucked-up zombies at Capitol Hill. Those wankers. Those fucking walking dead. But, okay, Marc has run the show. Kudos!

    In regards to the official video of the song „Heavy Sun“: as interesting as the song is, I‘m not sure what to make out of this dancing queen. The song works much better without the pics, for me.

  4. Michael Engelbrecht:

    Hier, aus einem anderen aktuellen Interview:

    Woran erinneren Sie sich in bezug auf das 1985 abgebrochene Scott-Walker-Album, das Sie zusammen mit Eno zu produzieren versuchten?

    Wir waren sehr aufgeregt, mit Scott zu arbeiten. Aber er war ein sehr verschlossener Mensch, was das angeht, was er machte. Er ließ uns die Songs nicht in Gänze hören. Wir durften uns die Texte nicht ansehen. Ab einem gewissen Punkt hatten wir das Gefühl, dass wir nicht mehr so kommunizieren konnten, wie wir es gewohnt waren. Wenn ich in die Zeitmaschine einsteigen könnte, könnte ich vielleicht alle Probleme lösen, die wir hatten. Wir machten nur noch Tracks und sangen nicht mehr darauf. An einem bestimmten Punkt wurde es einfach etwas zu mysteriös und ich wusste nicht mehr, was ich tun sollte.

    Stimmt es, dass Scott die Bänder in die Themse geworfen hat?

    Das hört sich gut an! Ich überprüfe das und melde mich wieder bei Ihnen.

  5. ijb:

    Ach so, ihr seid mit Maron (Jochen ausgenommen) nicht so vertraut? Ich meine als Podcaster. Ich höre seine Gespräche seit vielen Jahren (kannte lange nur seine Stimme, das war aber auch schon, bevor er mehr ins Schauspiel-Fach ging), die sind sehr oft sehr hörenswert, die „Intro-Rants“ variieren sehr, nach Tagesform, sind mal unterhaltsam oder witzig, mal nachdenklich, mal auch ein bisschen lang… aber das gehört natürlich dazu, es ist ja seine Show.

    Es gibt aber endlos viele super Interviews in seiner Show. Ich habe einige in meinem Archiv gesichert, weil die nach einiger frei zugänglichen Zeit hinter eine Bezahlschranke fallen. Sollte jemand ein bestimmtes Interview aus seinem Archiv suchen, kann ich u.U. weiterhelfen.

    Wer Lust hat, Weiterzuhören, bitte hier lang: Unbedingt sein Gespräch mit Lynn Shelton anhören, das er im letzten Jahr noch einmal neu gepodcasted hat, mit einer neuen Einführung …

    Ich sage dazu jetzt nicht viel mehr, außer, dass Lynn Shelton eine von sehr vielen Leuten geschätzte Regisseurin war, mit der Marc auch ein paar mal gearbeitet hat (u.a. bei seinem Netflix-Special), sie starb letztes Jahr völlig unerwartet mit 52 oder 53, und sie lebte zu dem Zeitpunkt mit Marc zusammen (zum Zeitpunkt des ersten Interviews noch nicht). Eine ungemein intensive, inspirierende und bewegende Podcast-Sendung erwartet euch hinter obigem Link.

    Sollte jemand dann noch andere Marc-Maron-Podcast-Episoden-Empfehlungen gebrauchen, kann ich gerne noch weitere nennen. Kim Deal fällt mir spontan ein. Cate Blanchett war sehr witzig, weil da ein schwerwiegender Zwischenfall passiert ist. Ein Gespräch mit Leo diCaprio und Brad Pitt war auch super.

  6. Jochen:

    Die Podcasts sind mir neu, Ingo. Maron kannte ich nur von seinen 2 Netflix-Shows und 3 Staffeln Glow. Erfrischend vitales Interview, wie eine Zeitreise, ein innerer Film. So viele Alben, die auch mir bedeutsam waren und sind. Die Stimme von Lanois klingt sehr gut.

  7. ijb:

    Ah, okay. Dann hab ich dein „It´s the incredible Marc Maron“ missverstanden. [Akzentmissbrauch!]

    Ja, ich kenne ihn eigentlich zuallererst und seit langem durch den Podcast, der mir vor Jahren von einem US-amerikanischen Freund empfohlen wurde mit der Erläuterung, dass es Maron in diesen Gesprächen oft sehr gut gelingt, innerhalb einer Stunde in die Tiefe zu gehen und sehr persönliche Geschichten, Erinnerungen usw. von seinen Gästen zu bekommen.

    Das Konzept des Podcasts, der in US-Amerika sehr bekannt ist, besteht eigentlich darin, dass er seine Gäste ausschließlich immer in seiner Garage empfängt. Diesen Ansatz musste er nun schweren Herzens aufbrechen. Sogar Barack Obama (da war er noch Präsident) kam zu ihm in die Garage zum Gespräch und sagte damals auch explizit, das Gespräch muss in der Garage stattfinden, wollte nicht, dass Maron dafür eine Ausnahme macht und irgendwo anders hinkommt.

    Zwei Maron-Episoden, die mir gerade einfallen, die ich im letzten Jahr extrem spannend fand, waren erstens Edward Norton (hab ich sogar zwei Mal angehört, da gibt es so viel zu entdecken, u.a. sprechen sie über Springsteen und Bowie, was ich sehr inspirierend fand, habe mir danach Springsteens Buch bestellt, was ich selbst nicht von mir gedacht hätte) und Thandie Newton (die sehr persönliche Erlebnisse berichtet, wie sie von übergriffigen Regisseuren behandelt wurde). Auch Gespräche mit Springsteen und Alice Cooper fand ich gut; Maron ist z.T. in der gleichen Gegend wie Alice Cooper aufgewachsen und hat später als Jugendlicher in der gleichen Nachbarschaft in New Jersey gelebt, wo auch Springsteen aufgewachsen ist. Naja, es gibt sehr viele empfehlenswerte Folgen.

    Erst danach habe ich mir dann auch mal Comedy-Aufzeichnungen angeschaut, um ein Bild zu bekommen, wer Maron eigentlich ist; die Comedy-Sachen fand ich, hm, sagen wir’s mal so: sehr unterschiedlich, nicht unbedingt so witzig. Aber eines der Netflix-Specials habe ich gesehen (vielleicht sogar zwei, bin nicht ganz sicher), fand ich auch gut, aber vor allem auch, weil Maron sich da selbst geschickt einbringt und weil er ja gerne auch zur US-Politik kein Blatt vor den Mund nimmt. Von Glow hab ich fünf, sechs Episoden gesehen, eben speziell auch weil ich da Maron schon lange als Gesprächeführer kannte. Irgendwann schau ich das mal weiter. Meine Frau fand es nicht so interessant, deshalb muss ich das irgendwann mal alleine weiterschauen.

    Es gibt aber einfach zu vieles, das sich anzuschauen lohnt. Gerade sind wir bei Queen’s Gambit.

  8. ijb:

    Zu Queen’s Gambit ein PS, hab ich just gestern an Herrn Engelbrecht geschrieben:

    Es ist schon verrückt, dass fast alle Außenaufnahmen hier in meiner Umgebung gedreht wurden – die Produktionsfirma, X-Filme, sitzt auch quasi in unserer Straße (wir wohnen an der Ecke Potsdamer/Kurfürstenstraße), kaum 100 Meter von hier entfernt, neben dem berühmt-altehrwürdigen Café Einstein in der Kurfürstenstraße.

    Fast alles, was außerhalb von Studioräumen gedreht wurde, sind Orte, die ich kenne. Las Vegas ist am Funkturm, Moskau und Paris am Ku’damm, der Kleiderladen am Frankfurter Tor, sogar Cincinnati ist ein paar Meter weiter im „Meistersaal“ (wo ja Bowie, Cave, R.E.M., U2 usw aufgenommen haben.) (Siehe hier.)

    Ich bin gespannt, ob ich unsere Straßenecke wiederfinde, wo wir damals die Produktions-LKWs gesehen haben.

    Und damit verabschiede ich mich jetzt auch, da wir jetzt nämlich die beiden letzten Folgen schauen.

    Für eine Serie, die keine reale Vorlage hat und so viele verschiedene schwierige Themen parallel in die Geschichte integriert, ist das schon beeindruckend gut und glaubwürdig geschrieben. Auch die vielen Zuspitzungen (etwa in den Charakterisierungen er Figuren) sind erstaunlich gut geschrieben/inszeniert und vermeiden die Gefahr von Peinlichkeiten, was bei diesem Material echt sehr leicht passieren kann.

  9. Michael Engelbrecht:

    Gerade von erster kleiner Testnachtwanderung zurück. Neunzig Minuten, das zählt nicht – eiskalt, schön unheimlich, das Rantumer Hafenbecken, Wattseite um 1 Uhr. EINSAM ist gar kein Ausdruck. Heute Abend dafür die Belohnung: den Sansibarrotweintest, haha.

    Also, meine Frau konnte ich auch nicht von der Serie über Frauencatchen überzeugen. Ich redete mit Engelszungen, no chance.

    Herrn Biermann habe ich natürlich geantwortet zum Damengambit. Die Essenz war mein Tip, GODLESS auf seine Liste zu setzen, vom gleichen Regisseur, und GROSSARTIG.

    Ja, das Lanoisinterview war ein Genuss, obwohl ich einige der Stories kannte. Und bei Neil Young, und seiner Story, wie er sich auf Time Out Of Mind vorbereitet hat, mit dem Spiel über alte Bluesplatten, um den Blues zu verwwndeln, das war wirklich aus dem Nähkästchen geplaudert.


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