Manafonistas

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2020 25 Juli

Fassbinders Serie für Samstagabende

von: Michael Engelbrecht Filed under: Blog | TB | 1 Comment

 

 

 

Zumindest wäre das Wochenende ideal für diese, für Rainer Werner Fassbinders Verhältnisse, warmherzige, auch in Teilen humorvolle, Serie gewesen, die in England unlängst eine angeblich vorzügliche Edition erhalten hat, natürlich mit der Originalsprache. Jedenfalls erinnere ich mich, dass ich diese Abendserie sehr gemocht habe, und ansonsten nur selten einer seiner Filme bei mir gezündet hat. Verquält, subdepressiv, krawallig, exaltiert, rührselig – das war nichts für mich, auch wenn Kameramann Michael Ballhaus damals schon voll in seinem Element war. Aber wird es eine Lust sein, das heute wiederzusehen? Noch früher in der Kindheit sah und staunte ich, wenn „Die Unverbesserlichen“ über die Mattscheibe flimmerten, aber heute wäre das wohl nur ein Hilfsmittel, Erinnerungen aufzuschliessen. Dass ganz alte Filme und Serien nach Jahrzehnten oft einen Grossteil ihres Zaubers einbüssen, ist bekannt, auch leicht erklärbar, aber zuweilen stellt sich etwas, oder gar etwas mehr ein, von dem einstigen flow,  und man taucht in verloren geglaubte Bilder ein, als wäre es (naja, fast) gestern gewesen.

 

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1 Comment

  1. Martina Weber:

    Nochmal anders ist die Erfahrung, wenn man die Filme nicht zu der Zeit ihrer Entstehung gesehen hat, sondern Jahrzehnte später, wie es mir oft geht. Die Filme hatten dann nie die zeitgemäße Wirkung, sondern sind immer schon Historie.

    Vor einiger Zeit habe ich mir eine Box mit zehn Godardfilmen aus der Frühphase gekauft (Weekend, Maria und Joseph, Eine Frau ist eine Frau etc.). Ich kannte bisher nur „Außer Atem“, „Elf Uhr nachts“ und „Die Verachtung“ und wollte meinen Horizont erweitern und habe mir auch ein paar Bücher aus der UB ausgeliehen. Ganz sicher ein ganz anderes Vorgehen als deins :)

    Und dann freue ich mich auch wieder auf Filme, die mich einfach nur mitreißen.


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