Manafonistas

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2018 6 Juli

Gregor öffnet seinen Plattenschrank (167)

von: Gregor Mundt Filed under: Blog | TB | 1 Comment

Wenn des Tages Last noch drückt, die Arbeit einfach zu viel war, dann suche ich gerne noch vor dem Zu-Bett-Gehen meinen Plattenschrank auf, und spiele “Ziehe mit geschlossenen Augen eine Platte“. Meist bringt dieses Spiel Überraschungen hervor, ich entdecke dann Platten, an die ich schon Jahre nicht mehr gedacht habe. So auch dieses Mal:

 
 
 

 
 
 

Die Wahl fällt auf das von Bill Laswell produzierte Pharoah-Sanders-Album „Message from home“, mit dabei Michael White, Bernie Worrell, Charnett Moffett, Hamid Drake und Aiyb Dieng. Koraspieler Foday Musa Suso ergänzt die Truppe, wir kennen ihn aus der Zusammenarbeit mit Jack DeJohnette, dem Kronos Quartett, Herbie Hancock, Philip Glass. Zusätzlich arbeitet Sanders auf dieser Platte mit der Unterstützung einiger Vocalisten. „Message from home“ erschien im Februar 1996. Drei Jahre später überraschte uns Pharoah Sanders mit der Album “Save The Children“. Aber auch „Message from home“ ist ein wunderbares Album, ich höre den Titelsong “Our Roots (Began in Africa)“ und bin begeistert, die Platte muss bald einmal mehr in Gänze gehört werden.

 
 
 

 
 
 

Mit dem zweiten Zufallstreffer erwische ich eine richtige Sommerplatte: Philip Catherine “Summer Night“. Diese Scheibe erreichte 2002 die Läden. Der heute 76jährige Gitarrist spielt hier mit Philippe Aerts (b), Joost van Schaik (dr) und Bert Joris (tp). Natürlich lege ich die Philip-Catherine-Komposition “Janet“ auf, bin allerdings etwas enttäuscht, vielleicht habe ich zu sehr die Janet-Version von der Platte im Ohr, die für mich immer noch eine herausragende Veröffentlichung Catherines darstellt: “End Of August“, aufgenommen mit Nicolas Fiszman und Trilok Gurtu. Die für mich beste Schallplattte des Gitarristen ist allerdings immer noch zweifellos “End Of August“ (1974). Remember? Das grandiose Eröffnungsstück “Nairam“, aus dem Robert Wyatt dann “Maryan“ zauberte? Nein? Dann unbedingt noch heute anhören: Robert Wyatt “Maryan“ aus dem Album „Shleep“, das war 1997 – auch schon wieder 21 Jahre her.

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1 Comment

  1. Michael Engelbrecht:

    Eine exzellente Strategie, nur leider nicht gerade Sahne-Cover :):)

    Als dieses zutiefst lächerliche Cover der neuen Kamasi Washington designt wurde, haben die Kunsthandwerker ganz sicher die Optik alter Platten des „spiritual jazz“ anzapfen wollen, bunt, grell, und over the top – siehe Pharoah!

    Funktioniert sicher markttechnisch, wirkt aber wahrlich esokitschig.


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