Dieser gute Titel eines Bestsellers mit dürftigem Inhalt von Paulo Coelho könnte auch den Musiker David Sylvian treffend bezeichnen. Alles, was Letzterer an Mischpults, Keyboards, Saiten zwischen die Finger kriegt, um damit seinen halbgotthaften Gesang zu inszenieren – all das ist schon deshalb interessanter als das erstklassige, geschmackvolle Klangambiente von Arve Hendriksen, Jan Bang, Jon Hassell und Anderen: weil eine erzählende Gesangs-stimme durch die Landschaft führt.
Sylvian gibt den edlen Sounds Geschichten und Persona hinzu. Von solcher Qualität,
dass die Creme der Jazzer und Avantgardisten am Hofe stets zu Diensten standen. Überliefert ist die Geschichte, dass kein Geringerer als Robert Fripp sich freute, vom Meister ins Studio geladen zu werden – dann aber letztendlich auf dem darauffolgenden Album gar nicht erschien. So kann´s kommen, wenn der Alchemist einige Zutaten streicht und andere hinzufügt. Mist, Robert.
Nevertheless, something is missing in his music, despite all merits: there´s a lack of drive, momentum in it. It sometimes sounds a little sleepy and restrained. It´s not really
rockin´, hardly swinging and brasilian bossas are completely absent. And thats ok,
cause you won´t go to the butcher´s to buy bread – and this songs were never
made for dancing. (i guess)
Seltsam bleibt auch die Überhöhung, die manchem Künstler und seinen Werken zukommt:
so fragte ich einst im Plattenladen nach „Ember Glance – The Permanence of Memory“
(mit Russell Mills), von merkwürdigen Sehnsüchten getrieben. Der Verkäufer schaute im Katalog nach: „Ei, was ist denn das für´n morbides Machwerk – ja, kann ich bestellen.“ Ich ließ es dann doch bleiben.
Im Gegensatz zu Paulo Coelho hat Sylvian aber weit Besseres produziert als nur
morbides Machwerk oder esoterisch trüben Trost – und Jedermann, der (alten) Göttern gegenüber abtrünnig wird, ist mir sowieso sympathisch. But be cautious: its Alchemy –
the permanence of ambivalence!