Diary, 1973 – ***** // Solo Concert, 1979 – ***** // Blue Sun, 1982 – *** // Ana, 1992 – ****1/2 // Anthem, 2000 – **** // Time Line, 2005 – **** 1/2 // My Foolish Heart, 2017 Feb 3rd
Vorlieben wandeln sich, mitunter auch nicht. Ralph Towner zählt, seit den Siebzigern, neben Steve Tibbetts und Neil Young, zu meinen Lieblingsgitarristen. Es gibt noch andere, aber diese Namen kommen mir zuerst in den Sinn. Das hier ist meine Auflistung seiner reinen Solowerke, bei denen er gelegentlich auch mehrere Instrumente spielt. Und mein downbeat-rating. Alle produziert von Manfred Eicher.
Einmal, als ich Towner für ein 45-Minuten-Porträt im Deutschlandfunk traf, ging der Blick weit zurück, zu der Gruppe Oregon: es hat nie Platten des Quartetts gegeben, die ich mehr mochte als „Distant Hills“ (Vanguard, 1973) und „Oregon In Concert“ (Vanguard, 1975) – die Magie der frühen Jahre. Ein Stück auf einem späteren Oregon-Album trug den Namen „Kronach Waltz“, die Geschichte dazu könnte nur Rosato erzählen. Wir kamen natürlich auch zu „Dis“, seiner Zusammenarbeit mit Jan Garbarek (für solche Aufnahmen wurde der Begriff „Sternstunde“ erfunden), und, schliesslich zu „Solstice“ – an seiner Seite Jan Garbarek, Eberhard Weber, Jon Christensen.
Er lächelte, und konnte sich beim besten Willen nur zusammenreimen, wie dieses „opus magnum“ entstanden war, das er, aus der Distanz, fast nur aus der Distanz, obwohl er dabei war, federführend, so gut wie nur noch aus der Distanz wahrnehmen und deuten konnte, es entzog sich ihm selber ein Stück weit. Synergetisches, ein Spielrausch, reine Entfesselung? Seine Soloplatten sind eine Welt für sich, und am dritten Samstag im Februar sind sie Thema meiner Radionacht „Klanghorizonte“. Es ist Winter, und es kann kaum sein, dass Sie nicht die eine oder andere dieser Soloplatten im Regal haben, vielleicht gar auf Vinyl. Gregor könnte heute gut und gerne, ausser der Reihe, seinen Plattenschrank öffnen.