Und spätestens jetzt sollten alle kapiert haben, dass Zwangsverheiratungen halt nun mal keine glücklichen Beziehungen erzeugen. Warum?
Niemand will sie.
Die Partner konnten sich vorher schon nicht leiden.
Sie können sich während der Ehe auch nicht riechen.
Sie können keine gemeinsamen Ziele verfolgen, weil sie zu verschieden sind und keine finden.
Falls sie welche finden, sind sie zu sehr mit ihrem Zoff beschäftigt, um bis ans Ende zu kommen.
Ziel ist nicht eine geglückte Partnerschaft, sondern sich zu profilieren, um mal alleine existieren zu können.
Sie hoffen auf eine Scheidung in spätestens vier Jahren, wo sie wiederum feststellen, dass sie alleine nicht existieren können.
Sie ehelichen wieder jemand, den sie schon vorher nicht leiden konnten. Manchmal sogar den Gleichen.
Zoffen tun sie sich grundsätzlich öffentlich, damit jeder mitkriegt, was der andere für ein Trottel ist.
Falls sie es doch hinbekommen, sich fortzupflanzen, entstehen oft sehr merkwürdige Kompromissgebilde, denen kein langes Leben beschieden ist.
An ihre ehrwürdigen Vorfahren und deren Wertekanon erinnern sie sich überhaupt nicht mehr.
Sie warten sehnlichst auf die Trennung, stellen aber durchaus in Aussicht, den gleichen vielleicht bald wieder zu heiraten oder sogar den, dem sie vorher immer die Fresse poliert haben.
Manchmal lässt einer die ganze Sache platzen, was jetzt aber auch nicht viel ändert.
Mediation oder Eheberatung wird nicht in Anspruch genommen.
Trotzdem wirkt das System schuldentlastend: Wenn was schiefgeht wars der andere. Vielleicht wird es deshalb nicht abgeschafft. Ausserdem gibt’s ’nen Haufen Kohle für das Ganze und jeden Tag steht in der Zeitung, worüber man sich gezofft hat. Somit ist immer was los und es lenkt ab von der Frage nach der Effizienz des ganzen.
Das hat doch was …!
Play it again, Sam!
Am Montag wissen wir mehr!