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2025 23 Feb.

Play it again, Sam!

von: Ursula Mayr Filed under: Blog | TB | 13 Comments

 
 

Und spätestens jetzt sollten alle kapiert haben, dass Zwangsverheiratungen halt nun mal keine glücklichen Beziehungen erzeugen. Warum?

Niemand will sie.

Die Partner konnten sich vorher schon nicht leiden.

Sie können sich während der Ehe auch nicht riechen.

Sie können keine gemeinsamen Ziele verfolgen, weil sie zu verschieden sind und keine finden.

Falls sie welche finden, sind sie zu sehr mit ihrem Zoff beschäftigt, um bis ans Ende zu kommen.

Ziel ist nicht eine geglückte Partnerschaft, sondern sich zu profilieren, um mal alleine existieren zu können.

Sie hoffen auf eine Scheidung in spätestens vier Jahren, wo sie wiederum feststellen, dass sie alleine nicht existieren können.

Sie ehelichen wieder jemand, den sie schon vorher nicht leiden konnten. Manchmal sogar den Gleichen.

Zoffen tun sie sich grundsätzlich öffentlich, damit jeder mitkriegt, was der andere für ein Trottel ist.

Falls sie es doch hinbekommen, sich fortzupflanzen, entstehen oft sehr merkwürdige Kompromissgebilde, denen kein langes Leben beschieden ist.

An ihre ehrwürdigen Vorfahren und deren Wertekanon erinnern sie sich überhaupt nicht mehr.

Sie warten sehnlichst auf die Trennung, stellen aber durchaus in Aussicht, den gleichen vielleicht bald wieder zu heiraten oder sogar den, dem sie vorher immer die Fresse poliert haben.

Manchmal lässt einer die ganze Sache platzen, was jetzt aber auch nicht viel ändert.

Mediation oder Eheberatung wird nicht in Anspruch genommen.

Trotzdem wirkt das System schuldentlastend: Wenn was schiefgeht wars der andere. Vielleicht wird es deshalb nicht abgeschafft. Ausserdem gibt’s ’nen Haufen Kohle für das Ganze und jeden Tag steht in der Zeitung, worüber man sich gezofft hat. Somit ist immer was los und es lenkt ab von der Frage nach der Effizienz des ganzen.

Das hat doch was …!

Play it again, Sam!

Am Montag wissen wir mehr!

 

This entry was posted on Sonntag, 23. Februar 2025 and is filed under "Blog". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. You can leave a response here. Pinging is currently not allowed.

13 Comments

  1. Jörg R.:

    Und jetzt beginnen die Farbenspiele …

  2. Ursula Mayr:

    Der ganze Osten ist blau …

  3. alex:

    Die haben da wohl zu viel Wodka getrunken …

  4. Anonym:

    Die höchste Wahlbeteiligung seit langem – da sind viele Frustrierte zur AfD gewechselt. Nehme ich mal an. Weitere Analysen werden ja bald kommen. Eine dergestalte Entwicklung hätte ich mir vor 10 Jahren nie träumen lassen.

  5. Roland:

    Wenn die Grundlagen der Demokratie erodieren, wird die Wahl zur Horrorshow. Wahlen ändern nichts, sonst wären sie verboten. Hat mal jemand gesagt. Ich glaube, das stimmt nicht mehr nach diesem Dammbruch.

  6. SmallHans:

    Sehe ich genauso.

    Ich habe mal gegoogelt: das war Tucholsky. Ich denke eher, dass sich der Wähler nicht sonderlich geändert hat und deshalb mehr oder weniger über Jahrzehnte keine großen Veränderungen stattgefunden haben. Merkel wurde abgewählt, Scholz wurde gewählt und vorzeitig abgewählt.

    Der Wähler hat alles in der Hand. Fragt sich nur wie lange noch wenn die Blauen mal größer 30 % sind! Dann ist Schluss mit lustig und den viel zitierten Protestwählern. Findet ja gerade sukzessive bei unserem großen „Bruder“ statt und nicht nur da. Die Blauen Wähler müssten halt mal nachdenken und hinschauen. Es gibt ja auch noch andere demokratische Parteien, aus denen andere Koalitionen entstehen könnten.

  7. Ursula Mayr:

    Bleibt die Frage, mit wem man koaliert, wenn man alle anderen Parteien vorher weggebissen hat.

  8. Jan R.:

    Der Spruch „Wenn Wahlen etwas ändern würden, wären sie längst verboten“ stammt nicht von Kurt Tucholsky. Das wäre nicht seine Wortwahl, aber auch inhaltlich würde er das nicht gesagt haben. Ich tippe eher auf ein Kreuzberger Graffito aus den Siebzigern.

    Man sollte auch überhaupt mal aufhören, Koalitionen andauernd mit Ehe oder Liebesbeziehungen zu vergleichen. Es geht doch einfach nur um eine Zusammenarbeit auf Zeit in Punkten, in denen es eine Übereinstimmung gibt. Mehr nicht.

  9. Ursula Mayr:

    Wenn letzteres stimmen würde, müsste jeder Betrieb super funktionieren und es bräuchte keine Coaches, Kommunikationstrainer, Betriebspsychologen und andere segensreiche Einrichtungen, die sich um eine bessere Zusammenarbeit bemühen und emotionale Faktoren, die die Zusammenarbeit behindern, zu minimieren oder aufzulösen. Erzwungenes und nicht selbstgewähltes Zusammenleben – wie es bei Arbeitsverhältnissen grösstenteils üblich ist, sind auch Formen von Zwangsehen und es macht sehr wohl einen Unterschied, ob man seinen Chef nun mag oder hasst – auch auf die Arbeitsergebnisse. Wir sind keine Roboter und können das auch nicht von Politikern verlangen.

  10. Jörg R.:

    Du musst mal in einem Krankenhaus arbeiten, wo die interpersonellen Schwierigkeiten mit den oft ziemlich sehr narzisstischen Chefs ziemlich unmittelbar auf die Patienten runterschlagen. Trotz Leitlinien bleiben in der Behandlung immer Ermessensspielräume und dann kommen die Grabenkämpfe, was zu tun ist. Und das orientiert sich nicht immer am Patientenwohl.

  11. Ursula Mayr:

    Und die berühmten Familienbetriebe … oh weia!

  12. SmallHans:

    Ja.
    Vielleicht stammt es aber auch von der feministischen Anarchistin Emma Goldmann!
    Nix Gwiss woass ma ned.

  13. Ursula Mayr:

    Ooch Bayer, wa??

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