Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2024 6 Dez

12 aus 24

von: Jochen Siemer Filed under: Blog | TB | Tags:  | 3 Comments

 


 
 
 

Kris Davis Trio – Run the Gauntlet

Kit Downes / Andrew Cyrille / Bill Frisell –  Breaking the Shell

Mary Halvorson – Cloudward

Taylor Swift – The Tortured Poets Department

Scott Colley / Edward Simon / Brian Blade – Three Visitors

Wolfgang Muthspiel – Etudes, Quietudes

Jenny Scheinman – All Species Parade

John Zorn / Julian Lage / Gyan Riley – Her Melodious Lay

Florian Weber – Imaginary Circle

Pablo Held Trio – Who We Are

Milton Nascimento & Esperanca Spalding – Milton + esperanca

Sylvie Courvoisier – Chimaera

 
 
 

In diesem Jahr habe ich wohl so viele Neuerscheinungen gehört wie noch nie zuvor im Leben: dem Streaming-Portal sei Dank. Die Auswahl der favorisierten Zwölf fiel leicht, denn es gab ein klares Kriterium: welches Album hat dich überrascht und enthielt Momente, die sich einprägten? Von der Pianistin Kris Davis hatte ich mir immer ein klassisches Trioalbum gewünscht, mit Kontrabass und Drums, so wie es sich gehört. Ihr teilweise präpariertes Piano klingt auf Run the Gauntlet sehr perkussiv. Ein Wendepunkt, so las ich mal, sei ihre Entscheidung gewesen, kaum noch Akkorde zu spielen und sich auf Melodielinien zu fokussieren: eine interessante Strategie. Pianist des Jahres wäre aber Florian Weber, sein Sound mäandert zwischen Jazz und Klassik. Egal mit wem: wo er die Finger im Spiel hat, klingt es gut. Auch Pablo Helds markig-muskulöser Anschlag gefällt mit sehr. Silvie Courvoisiers Chimaera ist outstanding. Milton und Esperancas musikalische Begegnung ging mir zu Herzen, Erinnerungen (saudade) an Brasilien wurden wach. Weitere Überraschungen waren das Gitarrenduo mit Julian Lage und Gyan Riley (jaja, der Sohn eines berühmten Vaters), ferner die wohlklingende Experimentierfreude der Herren Downes, Cyrille und Frisell auf Breaking the Shell. Letzterer ist auch auf dem Album der Sängerin und Violinistin Jenny Scheinman zu hören, teils in Begleitung der Berufskollegen Julian Lage und Nels Cline. Dieses Album klingt so unglaublich gut, dass ich hier eine unbedingte Hörempfehlung aussprechen möchte. All Species Parade ist ein brillantes Sammelsurium der unterschiedlichsten Stilarten.

 

This entry was posted on Freitag, 6. Dezember 2024 and is filed under "Blog". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. You can leave a response here. Pinging is currently not allowed.

3 Comments

  1. Ursula Mayr:

    Taylor Swift? Echt??

  2. Karsten:

    Danke für den Hinweis auf Jenny Scheinman! Hatte ich noch nie gehört, gefällt mir aber sehr. Es sollte mehr Jazz-Geiger geben!

    Ansonsten gäbs viele Übereinstimmungen mit meiner Jahresauswahl, spontan fallen mir dazu aber noch Emile Parisien Let them cook und Brad Mehldau After Bach II ein. Und Avishai Cohen Ashes to Gold.

  3. Jochen:

    @ Uschi

    Yes, true – einige Songs sind echte Perlen.

    Natürlich gefällt mir nicht alles, das Poppige weniger, die Folk & Countrysongs mehr. Ich halte sie für eine geniale Songwriterin mit einer schönen Stimme. Auch die Texte sind teilweise sehr gut. She’s a storyteller. Ausserdem gefällt mit die völlige Abwesenheit von Melancholie und Schwermut. Ihre Liebeskummerdramatik hat immer auch ein selbst-ironisches Augenzwinkern im Gepäck, irgendwie.

    Ich glaube, sie war ein glückliches Kind mit liebendem Elternhaus, daran mag’s liegen …
     

    @ Karsten

    Ashes to Gold fand ich extrem zurückgenommen und still. Ist wohl der Situation in Israel geschuldet.

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