Ein Titel wie bestellt, weil doch Schlaf und Träume so wichtig sind für eine gesunde Gehirn- und Erinnerungsleistung und neben anderen wichtigen Faktoren auch dazu beitragen können, dass wir selbst in höherem Alter noch neue Synapsen bilden können – zudem Vorbedingung, um überhaupt kreative Entscheidungen zu treffen. Sie sind ja auch grossartige Geschichtenerzähler und man wundert sich oft, in welchen Schichten da so gegraben wird und was zutage kommt. Vom Zentrum der Träume geradewegs zum Thema dieses Textes: Der Pianist John Escreet hat im Zusammenspiel mit dem Saxofonisten Mark Turner, dem Bassisten Eric Revis und dem Drummer Damion Reid ein enorm kraftvolles Album vorgelegt. Mir gefällt der markige Anschlag: das volle Pfund. Die Unisono-Passagen von Saxofon und Klavier sind ein Hochgenuss. Das ganze Album bietet diese geniale Spannbreite zwischen Jazzrock (obwohl dies kein Jazzrock ist) und dem freieren Spiel eines Cecil Taylor etwa. Diese Art Musik ist auch ein triftiger Grund, warum ich überhaupt Jazz höre (davon wird hier noch zu schreiben sein). Was mich freut, ist die momentane Neugier, sowohl auf Neuerscheinungen als auch auf das Wiederhören von Bekanntem. Denn man hört eigentlich auch immer anders, wenn man sich selbst verändert. Ein gutes Qualitätsmerkmal ist ja das Vorhaben, etwas noch einmal hören zu wollen (und bei TV-Serien den Staffellauf zu wiederholen). Zum Epicenter der Träume kehre ich garantiert zurück. „Richtig geile Mucke“, wie wir in Hannover sagen (nicht nur die Stadt im Grünen, sondern auch der Grünen, wie der gestrige Wahlausgang zeigt).