Frauen sollten ein Verhältnis zur Wirklichkeit pflegen, schreibt Virginia Woolf 1929 in „Ein Zimmer für sich allein“, ich horche auf die Stimme von Erika Pluhar, die mir den viel zitierten Aufsatz nahebringt. Mit dieser Aufforderung zu eigenständigem Denken schließt die Autorin, nachdem sie zuvor ausführt, was zu- und was abträglich ist für einen freien Geist.
Später fällt mir auf, dass Weltfrauentag ist, während ich dem Vortrag lausche und mein Automobil in Richtung Süden steuere, unablässig streift der Blick den grauen Bandwurm von Autobahn entlang. Fast 100 Jahre ist es her, dass Frau Woolf gute Literatur daran misst, ob sie ein Feuerwerk an Gedanken auslöst oder weitere Einfälle erstickt: Mit solchen in eine Erzählung eingebundenen Hinsichten ist es eine wirklich muntere Fahrt geworden.