… kommen Sie ruhig hereinspaziert, ich höre heute drei Schallplatten, die so unheimlich gut sind, dass ich gar nicht mehr aus der Höhle komme und zwischendurch nur für Kaffee oder Sprudel in die Küche husche. Ein Chiropraktiker zauberte mir vor Stunden die Blockade eines Halswirbels weg, und seitdem schwebe ich noch etwas mehr. Die drei Alben haben stilistisch wenig miteinander am Hut, da öffnen sich, auch ohne Aldous und LSD, „the gates of perception“. Du bist DORT – „getting there“ hiess mal mein esoterisches Pfadfinderbuch in ach so fernen Jahren, wo man zum Beispiel lernte, sich unter offenem Himmel nachts ins die Sterne fallen zu lassen. Diese drei Hammerteile sind alle zwischen 1967 und 1976 entstanden – das Jazzalbum habe ich seinerzeit dank einer Besprechung von Richard Williams im Melody Maker entdeckt (der heute auf seinem Blog „The Blue Moment“ an Peter Brötzmann erinnert), und jetzt im Zuge meines kleinen Gary Burton-Fests der letzten Tage auf dem Regal gefischt, Walt Dickersons „Peace“, einst auf Steeplechase Records rausgekommen: Dickerson, Atkinson, und Cyrille (meine kleine Warnung: man sollte Sounds mögen können, die ein Bogen an Bass und Becken erzeugen kann). Das Blues-Album kannte ich nur vom Namen, und weil John Zorn mir 1990 in einem Interview von diesem Meister vorschwärmte, was gleich verrät, dass ich da nicht so der Fachmann bin (umso spannender, wenn eine Bluesscheibe mich dann umhaut, und das tut dieses Teil (es brauchte aber einen zweiten Anlauf, ist auf dem Foto zu erkennen!) und steht nun mit meinen nahezu einzigen – Bluesfavoriten auf dem Gipfel (was vielleicht auch daran liegt dass manche Werke einfach ihr Genre, ich will jetzt nicht sagen, transzendieren, aber doch, genau das trifft es). Meine zwei anderen Blueshimmelstürmer heissen „Folk Singer“ von Muddy Waters (auch ein „audiophiles“ Highlight, Norbert wird es bestätigen, eim Renner auf High End-Messen und Shops – und dann diese eine Bluesplatte, die John Lee Hooker mit Jazzern aufnahm für das Label Impulse, das habe ich auf einer SACD. Musik und Klang sind da auch der reine Wahnsinn. Und die nächste Platte, die dritte Scheibe im Bunde (wusch, sah die mal gut aus, die Sängerin, nicht die Platte!), und jetzt will WeWantSounds fünf Platten der Japanerin, alle aus den Siebziger Jahren, neu rausbringen. Kaji Meiko und „Hajiku Uta“. Hier meine Besprechung von „Hajiku Uta“ in einem Satz: „Put a match in a gas tank – BANG BANG!“. Nachtrag: Nach einem kleinen Walk wird die Höhle durchgelüftet, und eine Balladenplatte aufgelegt, die belegt, dass Balladen eben nicht einfach immer nur Balladen sind, „Ballads“ vom John Coltrane Quartet.